Hurra, wir sind in Laos. Wir mußten einige Nerven lassen bis wir endlich hier in Luang Prabang angekommen waren, doch der Reihe nach.
Von Phayao ging es weiter nach Thoeng. Die Steigungen hielten sich in Grenzen und so hatten wir bald Thoeng erreicht. Ein kleines Hotel war bald gefunden, doch in unserem Zimmer bildete sich bald eine Ameisenstrasse quer durch bis in das Bad. Das zeigten wir der Rezeptionistin, die gleich darauf mit massivem Insektenspray zwar nicht die Ameisen vertrieb, dafür das Zimmer für die nächsten Stunden unbewohnbar machte. Das Zeug stank wie die Hölle und erst nach massiven Lüftungsaktionen konnten wir darin schlafen. Am Abend hatten wir Glück, denn der große Markt der Stadt der nur einmal die Woche stattfand hatte heute geöffnet. Bald hatten wir jede Menge Essen eingekauft und ließen es uns in unserem Zimmer schmecken. Mittlerweile hatten die Ameisen ein anderes Zimmer als Ziel auserkoren und wir konnten ruhig schlafen.
Die Straße nach Chiang Khong sollte auf den letzten Kilometern eine einzige Baustelle sein, doch das schreckte uns nicht ab und so ging es flott voran bis dann 30 km vor Chiang Khong tatsächlich die Straßenbaustelle begann. Zuerst konnten wir noch gut auf der neu gebauten Seite fahren, doch gegen Ende mußten wir dann doch auf die unbefestigte und sehr staubige Seite wechseln. Doch alles ging gut und bald hatten wir Chiang Khong erreicht. Dank GPS fanden wir unseren Warmshowers Kontakt sehr schnell und John freute sich wieder mal Besuch zu haben. Wir bekamen ein eigenes kleines Häuschen mit Bad und Küche zur Verfügung gestellt und waren froh eine schöne Unterkunft zu haben. Am Abend erkundeten wir die Stadt, die unter anderem ein Fischmuseum hat und einen der Riesenwelse, die hier einmal im Jahr gefangen werden dürfen war dort ausgestellt. Mit guten 2,5 m schon ordentlich groß für einen Süßwasserfisch.
Wir erwarteten in Chiang Khong Besuch aus Deutschland und pünktlich wie die Maurer trafen die Beiden am vereinbarten Treffpunkt ein. Das war natürlich ein großes Hallo und gleich wurden die News ausgetauscht. Zusammen wollten wir die zweitägige Bootstour nach Luang Prabang in Angriff nehmen. Am nächsten Morgen hieß es um 7 Uhr aufstehen, dann zuerst ausstempeln aus Thailand als Nächstes mit einer Nußschale über den Mekong um dann auf der laotischen Seite ein Visum zu beantragen. Alles natürlich mit einiger Wartezeit aber letztendlich waren wir endlich drin in Laos. Jetzt noch ein Bootsticket kaufen und auf dem Boot Plätze reservieren. Eine freundliche Australierin hatte das schon für uns erledigt und bald war alles Gepäck verstaut und die Fahrräder auf dem Dach festgezurrt. Doch unser Kapitän wollte und wollte nicht losfahren, weil angeblich das Boot nicht voll war. Erst gegen Mittag ging es dann endlich los und wir wußten schon das wir dann im Dunkeln an der Zwischenstation ankommen würden. Das bewahrheitete sich leider und am Anlegesteg war dann am Abend die Hölle los. Das Dorf ist nur vom Wasser aus erreichbar und viele Kinder und Erwachsene kaperten überfallartig das Boot. In diesem Durcheinander mussten wir unsere Taschen zusammensuchen, aufpassen das nichts wegkommt, und die Fahrräder vom Dach holen. Dann noch die steilen Stufen hoch bis zur Straße. Fix und fertig erreichten wir ein Hotel und waren froh endlich angekommen zu sein. Gegenüber gab es ein Indisches Restaurant, wo wir zwar teuer, aber sehr gut zu Abend aßen. Die Nacht verlief nicht so ruhig, denn ich laborierte schon seit einigen Tagen an einer Halsentzündung. Das war aber nur der Anfang der Boots Tortur, was wir zu diesem Zeitpunkt zum Glück noch nicht wußten.
Wieder um 7 Uhr früh am Morgen dann wieder alles zurück aufs Boot. Diesmal waren wir schlauer und verstauten unsere Taschen unter und neben unseren Sitzen was sich dann am Abend als sehr hilfreich erweisen sollte. Das Boot startete pünktlich und wir waren da noch der Meinung das alles gut wird. Leider konnten wir die Bootstour nur kurz genießen denn am nachmittag gab es plötzlich Motorprobleme. Wir legten an einer Sandbank an und die Mannschaft versuchte den Motor zu reparieren. Das gelang leider nicht vollständig und ab da fuhren wir nur noch mit halber Kraft. Uns wurde bald klar das wir Luang Prabang nicht mehr im Hellen erreichen würden. Und nachts darf der Mekong nicht befahren werden. Leider hatte da schon die Bootsmafia Ihren Plan vollendet wie man die 85 Passagiere nochmal abzocken kann. Es wurde plötzlich durchgezählt und unsere Tickets eingesammelt ohne erkennbaren Grund. Dann als es schon fast dunkel war stoppte das Boot wieder an einer Sandbank circa 20 km vor Luang Prabang. Angeblich war der Motor jetzt ganz hinüber. Auf der anderen Flußseite konnten wir die Straße erkennen und endlich konnten wir unseren Kapitän überzeugen hinüber zu fahren, um dann weiter nach Luang Prabang zu kommen. Mittlerweile war eine Stunde vergangen, bis wir dann endlich wieder alle am Ufer mit unserem Gepäck standen. Die Bootsmafia hatte einen Bus und 2 Vans organisiert, in die wir jetzt einstiegen. Als dann alle Passagiere und das Gepäck verstaut waren, sollte jeder nochmal 20000 Kip etwa 2 Euro für den Transport bezahlen. Damit waren wir natürlich nicht einverstanden, denn schließlich hatten wir alle bis Luang Prabang bezahlt. Und wir sogar noch extra für die Fahrräder. Da wurden die Mitarbeiter der Bootmafia sauer und sagten der Bus fährt nicht wenn nicht jeder zahlt. Leider hatten die meisten dann Angst nachts auf der Landstraße zu stehen und zahlten. Wir saßen in einem der Vans und zahlten erstmal nichts. Schließlich erreichten wir spät am Abend Luang Prabang und gleich nach dem Abladen hatten wir die Gauner an der Backe, denn die wollten ja noch Geld von uns. Ich machte denen dann mal lautstark klar, dass wir bis Luang Prabang gezahlt haben und ich nicht bereit bin mehr zu zahlen. Wir hatten alle unser Gepäck und die Fahrräder und suchten mal schnell das Weite. Unterwegs hatten wir von einem Deutschen eine abendteuerliche Geschichte erfahren nach dem vor Kurzem eine Bootstour auf einer Sandbank endete und die Passagiere dort übernachten mussten. Die Masche wird wohl öfter angewandt, um von den Passagieren nochmal Geld zu bekommen. Im Nachhinein kam uns die Sache doch ziemlich abgekartet vor. Zum Glück hatten wir Carsten und Ronny dabei, die uns prima mit unserem ganzen Gepäck und den Fahrrädern geholfen haben. Vielen vielen Dank an die Beiden dafür!
Wir haben jetzt ein schönes GH am Mekong und werden erstmal ausruhen und alles verarbeiten, was in den letzten Tagen passiert ist.
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Phayao
Die Strecke aus Chiang Mai ließ sich gut fahren bis es dann langsam aber sicher immer höher und höher in die Berge ging. Mittlerweile sind wir gut trainiert und konnten fast alle Anstiege fahren. Am ersten Tag gleich 87 km und über einen Pass mit 1025m. Wir stoppten bei den heissen Springbrunnen unterwegs. Es sind die höchsten in ganz Thailand.
In einer kleinen Ortschaft blieben wir dann zum übernachten. Wir fanden ein kleines Hotel mit nagelneuen Zimmern im Bungalowstil. Am Abend wurde es etwas schwierig mit der Essensbesorgung. Hier werden pünktlich um 18 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt. Am Morgen dann eine Überraschung. Wir hatten den ersten Tau auf den Rädern seit wir in Thailand sind. Weiter ging es dann im ersten Morgennebel die Berge hinauf wieder auf fast 1000m. Unterwegs konnten wir einen schönen Wasserfall mitten im Dschungel bestaunen. Nach fast 90km hatten wir dann Phayao endlich erreicht.
Dies ist ein kleines Provinznest dessen einziger Vorzug die Lage am größten See Thailands ist. Außer der Uferpromenade die fest in Touristenhand ist, gibt es hier nicht viel. Es war etwas schwierig einen Markt zu finden, da wohl wegen Neujahr einiges geschlossen war. Hier bleiben wir über Silvester zum Erholen um dann über Thoeng nach Chiang Khong zur Grenze zu fahren. Dort haben wir einen Warmshowers Kontakt und werden wieder ein paar Tage bleiben.
Chiang Mai 2
Hier in Chiang Mai waren wir jetzt eine Woche und es wird Zeit weiter zu fahren. Mittlerweile kennt uns hier jeder und so langsam wird man heimisch. Unser GH ist randvoll und so ist es manchmal schwierig Ruhe zu finden. Wir waren 2 Tage mit einem Roller in den Bergen unterwegs. Allerdings entpuppten sich die malerischen Bergdörfer die wir uns vorgestellt hatten, als Tourifallen vom Feinsten.
Wir haben hier so ziemlich alle Tempel besichtigt doch mit Ayutthaya kann Chiang Mai nicht mithalten. Viel zu klein und eng der Stadtkern dazwischen gequetscht die Hotel Hochhäuser. Da bleibt nicht viel Platz für Tempelanlagen. Der Verkehr hier ist fast so schlimm wie in Bangkok doch wir haben uns schon gut angepasst in der Fahrweise.
Unsere Thai Visa laufen am 16 Januar ab, so haben wir noch genügend Zeit um gemütlich zur Thailändisch Laotischen Grenze zu fahren und dann mit einem Boot für 2 Tage den Mekong entlang nach Luang Prabang.
Silvester werden wir in Phayao verbringen. Dort gibt es nur wenige GH und es ist nicht so touristisch wie hier.
Chiang Mai 1
In Lampang gab es am Wochenende einen wunderschönen Straßenmarkt mit Flohmarkt und Garküchen bis zum Abwinken. Mit Flip einem Holländer der in Dänemarkt lebt und 2 Backpackern aus Deutschland machten wir Diesen unsicher. Wieder mal pappsatt und voll mit Eindrücken ging es zurück zum Guesthouse wo wir noch bis spät in die Nacht Reiseanekdoten austauschten.
Für uns ging es dann am Montag weiter nach Lamphun. Auf dem Weg lag das Elefant Conservation Center, wo wir einen Stop einlegten. Der Eintritt von 80 Baht ging in Ordnung und man konnte sehen dass das Geld den Elefanten zugute kam. Wir besuchten noch das Elefanten Hospital und auch dort war alles sauber und die Tiere waren gut untergebracht. Hauptsächlich wurden dort Minenopfer betreut, die meistens Verstümmelungen an den Beinen hatten. Wir gönnten uns einen kurzen Ritt auf einem Elefanten, wobei einem schnell schlecht werden kann, da es sich anfühlt wie auf einem Schiff auf hoher See.
Ab dem Elefant Center ging es dann hoch auf einen Pass mit 624 m noch erträglich. Abwärts ging es dann umso schneller und bald hatten wir wieder die Talsohle erreicht. Am nächsten Anstieg trafen wir 2 junge Amerikaner aus Seattle, die gerade aus Chiang Mai kamen. Die beiden Studenten haben ein sehr kleines Budget und zelten, wenn möglich oder übernachten bei Warmshowers Mitgliedern.
In Lamphun einer kurz vor Chiang Mai liegenden Kleinstadt suchten wir nach einem kleinen Hotel und landeten schließlich in einem Residence Hotel. Nach zähen Preisverhandlungen wollte uns der Besitzer noch ein Busticket nach Chiang Mai aufschwatzen. Er konnte nicht verstehen, das wir mit dem Fahrrad unterwegs sind und nicht den Bus nehmen wollten. Hier gab es Abend einen schönen Straßenmarkt und wir aßen dort unsere bis jetzt besten gebratenen Nudeln. Zum Nachtisch noch Ananas und kleine im Fett ausgebackene Berliner so gingen wir zufrieden in die Federn.
Im Bad unseres Residence Hotels trafen wir mal wieder Otto mit seinem kleinen Bruder, denen wir schnell mit einem Turnschuh eine Wiedergeburt ermöglichten. Am Morgen ging es weiter nach Chiang Mai. Doch plötzlich fehlte Luft in meinem Hinterrad. Ich konnte keinen Fremdkörper entdecken, so pumpten wir Luft bei einem der vielen Reifenflicker nach. Bis Chiang Mai hielt der Reifen die Luft doch am nächsten Morgen war dieser endgültig platt. Gut, jetzt steht es 2 zu 1 für mich in der Pannenstatistik. Ein Stück Draht hatte sich durch die Kevlarschicht gebohrt.
Chiang Mai wird überall sehr gelobt wegen der angeblich so tollen Altstadt. Bis jetzt haben wir diese noch nicht entdecken können. Sehr viel Tourismus auch Sextourismus ist hier anzutreffen. Riesige Hochhaushotels bestimmen das Stadtbild und alles ist auf den Tourist ausgerichtet. Wir haben etwas außerhalb ein kleines Guesthouse entdeckt und werden die Feiertage hier verbringen. Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in neue Jahr wünschen wir allen Lesern unserer Homepage.
Schulkinder in Lampang singen Weihnachtslied:
Lampang
Ab Thoen hatten wir nur die Möglichkeit über den Highway weiter nach Lampang zu fahren. Glücklicherweise war nicht soviel Verkehr und auf guter Strasse kamen wir schnell voran. Auch die Steigungen hielten sich in Grenzen. Kurz vor der Stadt sahen wir 2 MTBs mit Radtaschen an einem Bushäuschen stehen. Und tatsächlich es waren James und Jeff aus den USA die mit in Bangkok gekauften Rädern nach Chiang Mai unterwegs waren. Nach etwas smalltalk war klar wir waren am Abend vorher im selben Hotel und hatten es nicht mal bemerkt. Die beiden hatten die selbe Unterkunft wie wir als Ziel auserkoren und so verabredeten wir uns für den Abend im Riverside Guesthouse.
James ist Informatikprofessor und hat schon ziemlich viel von der Welt gesehen. Jeff hat sein Geld mit einer Pizzakette gemacht und so war der Abend wirklich kurzweilig und es gab viel zu erzählen. Zusammen gingen wir zum Nachtmarkt um wieder mal einzutauchen in diese für uns immer noch fremde Welt.
Für die nächsten Tage ist erholen angesagt die Fahrräder brauchen auch etwas Zuwendung und die Weiterfahrt will auch noch geplant werden. Zum anderen gibt es hier einige schöne Tempel zu besichtigen. Für Kurzweil ist also gesorgt.
Thoen
Nach zwei Tagen Ruhepause ging es wieder weiter Richtung Chiang Mai. Erstes Ziel war Tak. Wenn möglich wollten wir nicht auf dem Highway fahren und suchten daher immer wieder kleine Nebenstraßen. Unterwegs gabs mal wieder Mittagessen an einer Garküche. Ein Bündel Bananen reichte als Wegzehrung. Nachts hatte es etwas geregnet aber Abkühlung bringt das hier keine. Im Gegenteil, die Luftfeuchtigkeit steigt an, und es wird immer stickiger. Gegen 16 Uhr erreichten wir Tak. Gerade rechtzeitig denn den ganzen Tag hatten uns schon dunkle Regenwolken begleitet. Gerade in ein Basic Thaistyle Hotel eingecheckt goß es wie aus Eimern. Zum Glück nicht lange und nach 30 min war es schon vorbei mit dem Regen. Gegenüber war der Markt und schon tauchten wir wieder ein in die Welt der Gerüche und Farben und den Lärm.
Nach einem Tipp suchten wir noch das RiverSide Resort Hotel auf, dort gab es kostenloses Wifi. Wir wollten die weitere Route planen und das klappte gut denn hier gab es den bis jetzt schnellsten Internetzugang.
Das Abendessen viel megascharf aus und ich hatte aus Versehen Curry mit Hühnerfüßen erwischt. Zum Nachtisch wenigstens noch ein paar leckere Waffeln und schon war es Zeit für die Betten. Die Nacht war reichlich unruhig denn irgendwo krabbelte immer etwas. Nachts im Bad besuchte uns noch Otto, eine Handteller große Kakerlake, die sich auch nicht vom starken Brausestrahl vertreiben ließ. Gegen morgen war Sie dann durch eine der zahlreichen Ritzen in der Bretterbude verschwunden. Schlecht geschlafen und heute dann 100 km bis nach Thoen ? nein das wollten wir uns nicht antun. Zuerst durch die Vororte auf kleinen Nebenstraßen was verkehrstechnisch gut war aber leider griffen uns die aggressiven Straßenköter mehrfach an zum Glück ohne Folgen. Wir teilten die Strecke auf und nach gemütlichen 50 km sind wir in einem schönen sauberen Hotel abgestiegen. Morgen fahren wir weiter nach Thoen dort werden wir wieder einen Tag Pause machen denn meine Knie protestieren mittlerweile mit Schmerzen auf die ungewohnten Belastungen. Eine sehr gute neue Straßenseite erwartete uns, denn diese war für den Verkehr noch nicht freigegeben. So hatten wir einen 2 spurigen Radweg fast ganz für uns alleine. Bis kurz vor Thoen ging das so. Da wechselten wir die Straßenseite denn nun war diese die neugebaute. Unterwegs besichtigten wir das Wat Tham Nam Pha Pha Ngam mit seiner schönen Anlage. Hier lebten einst 3 Mönche in völliger Abgeschiedenheit.
Kurz durch Thoen gerollt war klar es gibt nur oben am Highway 3 Hotels. Wir nahmen das mittlere und bleiben jetzt mal 1 Tag hier zum erholen. Dann weiter nach Lampang. Das verspricht von den Höhenmetern nicht so viel Anstrengung.
Kamphaeng Phet
Nach zwei 90 km Etappen haben wir Kamphaeng Phet erreicht. Unterwegs machten wir Station in Banphot Bhisai im Hotel Santisuk. Das war wie immer schwer zu finden, doch ein hilfsbereiter Polizist zeigte uns mit seinem Motorrad den Weg. Dort sagte man uns das High Saison wäre und man deshalb am Preis nichts machen könne. Merkwürdigerweise waren wir die einzigen Gäste. Am Ende wurden wir uns doch einig und für eine Übernachtung war es auch ok. Für das Abendessen ging ich zu einem Straßenstand in der Nähe, die wussten schon von uns, und brachten das Essen zum Hotel. Ich musste noch mit dem Oberhaupt der Familie einen Whiskey trinken der zum Glück reichlich verdünnt war. Das Frühstück wollten wir dann auch dort einnehmen doch die Tochter des Hauses, die sehr gut englisch sprach, war am morgen wohl noch nicht wach. Auch gut, also ohne Frühstück weiter. Bald fanden wir am Straßenrand eine kleines Restaurant und konnten dort ausgiebig frühstücken. Wir hatten schon den ganzen Tag leichten Rückenwind und so spulten wir die Kilometer nur so ab. Als wir die Hauptverbindungsstrasse 1 erreichten war es schnell vorbei mit der Herrlichkeit. Die Straße eng und die LKWs rasten ziemlich dicht an uns vorbei, da wurde es uns ganz anders. Wir suchten und fanden eine alternative Strecke und schon bald waren wir wieder alleine mit der Straße. Die Landschaft änderte sich langsam und wir fühlten uns wie auf Bali oder Java. Viele Palmen und Bananenbäume am Straßenrand. Dazwischen immer wieder ratzegrüne Reisfelder. Einfach traumhaft.
Kurz vor Kamphaeng Phet dann plötzlich Schmerzen im rechten Knie. War wohl doch etwas viel 180 km in 2 Tagen. Wir hielten an einem Bushäuschen und dehnten die Beinmuskeln. Langsam schwanden die Schmerzen aber ich war gewarnt. Gerade als wir weiterfahren wollten dann noch ein Platten in meinem Hinterrad. Ja zum Ende hin wird es immer spannend. Nach 20 min ging es weiter und in Kamphaeng Phet fragten wir an einem Hotel und ein netter Angestellter fuhr mit seinem Roller voraus zu einem Guesthouse. Das lag wirklich ruhig und hatte schöne kleine Bungalows. Mit Wifi und Frühstück war eigentlich alles da was wir brauchten. Beim Wäscheservice wollte uns der Chef dann abzocken, aber mittlerweile kennen wir die Preise und er will uns einen Discount Preis machen. Warten wir es mal ab, gezahlt wird beim auschecken. Wie sagte uns so treffend ein Deutscher der im Norden ein Guesthouse betreibt: Der Thai nimmt gerne Geld und auch gerne viel davon…
Morgen schauen wir uns den Historischen Park an und machen etwas Sightseeing.
Uthai Thani
In Ban Rai hatten wir die Markthallen und Futtermeilen alle erkundet und es wurde Zeit weiterzufahren. Der König hatte Geburtstag und dementsprechend war alles außer Rand und Band.
In unserem Hotel war deshalb am Sonntag plötzlich die Hölle los und mit der Beschaulichkeit war es schlagartig vorbei. Der richtige Zeitpunkt um das nächste Ziel Uthai Thani anzusteuern. Gute 80 km auf guter Straße erwarteten uns. Die ersten Kilometer liefen ganz schlecht. Obwohl wir doch gut ausgeruht waren fehlte uns irgendwie die Kraft. Ich laborierte zwar an einer kräftigen Erkältung trotzdem müßte es besser laufen. Nach einigem überlegen kauften wir an einem Stand 2 kleine Tüten Milch. Und fast ab sofort lief es wunderbar! Tja , die Milch machts halt. Ab jetzt werden wir jeden Tag eine Milchration zu uns nehmen.
Gegen mittag dann suchten wir einen der vielen Straßenstände auf und kauften Klebreis und gegrillte Hühnerspieße. Die Kinder lachten sich mal wieder kaputt über die bescheuerten Ausländer die bei dieser Hitze Rad fahren. Auch die Frau hinterm Stand machte keinen freundlichen Eindruck. Alles etwas merkwürdig doch dann aus heiterem Himmel bekamen wir die Auswirkungen und Lehren des Buddhismus zu spüren. Wir hatten es uns gerade in einem Bushäuschen gemütlich gemacht und als ein Thai auf einem Mopped angefahren kam. In der Hand eine große Tüte mit kalten Getränken. Diese drückte er mir wortlos in die Hand und bevor ich irgendwie begriff was ablief fuhr er schon wieder davon. Wir waren absolut sprachlos sowas ist uns noch nie passiert und plötzlich fielen alle negativen Gedanken von uns ab.
Doch es ging noch weiter an diesem Tag. Zur Kaffezeit hielten wir wieder an einem kleinen Straßenrestaurant und bestellen 2 Kaffee. Die Leute waren von unserem Besuch begeistert und wir bekamen wieder 3 Flaschen Wasser geschenkt. Unglaublich wie schnell sich auf Reisen alles verändert.
In Uthai Thani angekommen suchten wir ein günstiges Hotel aber das war mal wieder nicht so einfach. Alle schickten uns zu den großen teuren Hotels. Nach einigem rumfragen fanden wir dann doch das Hotel Amonsuk. Von außen mal wieder nicht zu erkennen, das Erdgeschoß ähnelte eher einer Messiewohnung. Dazu noch 3 riesige Hunde deren Ausdünstungen durch die Halle wehten. Doch das Zimmer zum Glück im 2 OG war in Ordnung und nach etwas handeln waren wir zufrieden. Das Städtchen ist überschaubar und am Abend machten wir noch einen Erkundungsgang. Friseur und Bankbesuch stehen an sowie Email Bearbeitung und Homepage. Also volles Programm für den nächsten Tag. Gegenüber dem Hotel, auf einem kleinen Berg, steht ein Tempel den wir ebenfalls besichtigen werden. Ich versuche schnellstens meine in Ban Rai eingefangene Erkältung los zu werden um wieder fit zu sein für die nächsten Etappen.
Ban Rai
Nach einem Tag Pause waren die wichtigsten Dinge erledigt und weiter ging es Richtung Ban Rai. Laut Google Maps sollte am Anfang eine leichte Steigung sein doch dann überwiegend flach. Mehr oder weniger war es dann auch so und nach fast 40 km auf guter Straße hatten wir Ban Rai fast erreicht. Vorher noch eine Nudelsuppe mit Fleisch und dann auf zur Hotelsuche. Kurz vor der Stadt gab es ein Tourist und Highway Information Center. Na dann fragen wir halt mal. Tja, so einfach ist das alles nicht, denn die junge Frau gab sich alle Mühe doch ohne Englisch klappte die Verständigung nur sehr beschränkt. In Ihrer Verzweiflung hielt Sie uns dann Ihr Handy ans Ohr aus dem uns eine weibliche Stimme mit Englisch klingenden Worten anbrüllte. Wir versuchten irgendwas zu verstehen aber es war nicht möglich eine Unterhaltung zu führen. Zwischenzeitlich bekamen wir Wasser und Kaffee serviert was uns aber auch nicht weiterbrachte. Uns wurden dann einige Resorts in der Umgebung auf einer Art Stadtplan gezeigt die aber erstens 10 km außerhalb waren und dann auch noch utopische Preise verlangten. Überhaupt war der Stadtplan wieder mal Thaistyle denn die aufgelisteten Nummern der Hotels gabe es nur zum Teil. Wieder mal nur Zeit verloren und etwas gefrustet fuhren wir weiter zur Innenstadt wo an einer Tankstelle ein Hotel sein sollte. Diesen Tipp hatten wir von der Missionarin bekommen. Und wirklich es gab da sogar ein kleines Resort mit Wifi und Frühstück wo wir nach zähen Verhandlungen dann ein günstiges Zimmer bezogen.
Am Abend dann gleich auf den Markt denn hier wird auch schon für den Geburtstag des Königs alles aufgebaut. Es geht zu wie auf dem Jahrmarkt mit Kinderkarussell und Kokoswaffeln und allem was dazugehört. Am Abend dann Bumm bumm Musik in einer ziemlichen Lautstärke. Doch um 20:30 Uhr war dann Ruhe. Morgen futtern wir uns durch die ganzen Fressstände und erholen unsere müden Knochen von den Strapazen.
Dan Chang
Am nächsten Tag standen die Erawan Wasserfälle auf dem Programm. Allerdings ca. 6 km abweichend von unserer Route und natürlich wieder mit saftigen Steigungen. Aber wir waren einigermaßen gut ausgeruht und so hatten wir die Wasserfälle nach entrichten einer happigen Eintrittsgebühr bald erreicht. Wir sind sehr früh losgefahren was uns jetzt zugute kam. Kein Tourist störte die Stille und wir konnten die verschiedenen Kaskaden in aller Ruhe genießen. Eigentlich wollten wir eine Runde schwimmen, aber die Fische die wohl Touristen gewohnt sind, hatten was dagegen! Diese zwickten uns ziemlich unangenehm und so verzichteten wir eben auf eine Schwimm Runde. Weiter unten konnten wir uns ohne Fische etwas abkühlen. Am Coffeshop tat sich auch langsam was und so kamen wir zu einem Kaffee und mit Keksen war es dann ein karges Frühstück. Wenn wir gewusst hätten was auf uns zukommt wäre das wesentlich üppiger ausgefallen.
Also zurück zur Kreuzung und dann ab Richtung Si Sawat. Gleich nach der ersten Kurve Steigung mit guten 8 Prozent. Das war nicht mehr fahrbar mit unserem Gepäck. Gut dann schieben, wird schon wieder flacher werden. Von wegen, immer steiler und steiler ging es hinauf. Bis wir endlich den Pass erreicht hatten waren wir schon ziemlich fertig. Zum Glück ging es jetzt etwas flacher aber immer noch auf und ab.
Dann endlich ein Schild mit Si Sawat und das Bild einer Fähre. Hurra wir hatten Glück die Fähre sparte uns 29 km Umweg rund um den See. Die Fähre war kostenlos und ein Eigenbau mit einigen Interessanten Details. Es gab 2 Fahrerstände auf jeder Seite einen mit dickem Dieselmotor in luftiger Bauweise.
Kaum auf der anderen Seite wurden wir schnell von der Fähre gescheucht. Und wieder ging es hinauf auf einen kleinen Pass. Diesmal wenigstens fahrbar und langsam kamen wir Si Sawat näher. In der Hoffnung auf ein Guesthouse oder Hotel in greifbarer Nähe mobilisierten wir die letzten Kräfte. Doch leider erfüllten sich unsere Erwartungen nicht. Si Sawat war ein kleines Kaff quasi ohne alles. Jetzt war guter Rat teuer. Am Ufer des Stausees angekommen gab es nur noch das staatliche See und Forstamt. Dort fragten wir den Chef ob es hier eine Übernachtungsmöglichkeit gibt. Das war schwieriger wie gedacht da dieser kein Englisch verstand, aber mit ohne Wörter Buch und mit dem Sprachführer konnten wir unser anliegen vorbringen. Als er verstand dass wir ein Zelt dabei hatten erhellte sich seine Miene und er ging erstmal telefonieren. Nach einigen Minuten war klar wir konnten bleiben. Doch wohin mit unserem Zelt? Erst zeigte er uns ein Stück Wiese doch nach kurzem überlegen führte er mich steil einen Geröll Weg hinab zu einem kleinen Hausboot. Mit Toilette und Licht und Wasser aus dem See war das mehr als wir erwartet hätten. Jetzt brauchten wir noch was zum essen. Aber auch das klärten wir mit dem jungen Hausmeister der plötzlich Englisch verstand, sich aber im beisein des Chefs nicht traute zu sprechen da dieser sonst sein Gesicht verlieren würde. Prima, wir gaben Ihm Geld und äußerten unsere Wünsche. Gegen 18 Uhr wollte er zum Markt fahren und uns das gewünschte mitbringen. Wir waren gespannt ob das klappt. Jetzt die Räder den Abhang hinunter schaffen und Zelt aufbauen. Danach eine Runde im See schwimmen etwas abduschen mit dem Eimer und schon stand der Junge wieder auf der Matte. Tatsächlich bekamen wir Fisch mit Reis und Gemüse und eine kalte Flasche Wasser. Schon fast sprachlos bedankten wir uns vielmals und machten uns ausgehungert über das Essen her.
Die erste Nacht seit langem im Zelt war sehr unruhig und das vielfältige Getier am See ließ uns kaum schlafen. Entsprechend müde mussten wir am morgen erst mal die Räder wieder hinauf schaffen. Das war gleich mal Frühsport. Der Hausmeisterjunge war schon auf und spendierte uns noch einen guten Kaffee bevor es weiter ging.
Einigermaßen flott rollte es immer etwas auf und ab aber nichts aufregendes. An einer Schule machten wir Trinkpause und eine Englischlehrerin sprach uns an. Gleich nutzten wir die Gelegenheit um den weiteren Weg zu erfragen und wo es die nächste Übernachtungsmöglichkeit gäbe. Sie zeigte auf das Haus gegenüber der Straße dort würden Fremde wohnen. Gut, ich ging hinüber und wie sich herausstellte lebte hier eine irische Missionarin mit Ihrer Familie. Diese befragten wir ausführlich und bekamen den Tipp einen Homestays mitten im Dschungel. Es sollten so ca. noch 40km sein. Das schaffen wir locker dachten wir da noch doch es sollte anders kommen. Die Straße wurde immer einsamer. Keine Häuser mehr keine Shops so langsam ging es auch wieder höher hinauf. Am Anfang noch fahrbar doch dann wieder grausame Steigungen die nur schiebend zu meistern waren. Zum Glück hatten wir unsere Wasserflaschen noch am Regenwassertank gefüllt denn der Schweiß lief in Strömen. Schon fast am Ende unserer Kräfte nach unzähligen Kurven hörten wir plötzlich lautes rauschen aus dem Wald über uns. Und tatsächlich, 2 riesige Hornvögel mit großen gelben Schnäbeln rauschten über uns hinweg. Leider so schnell dass kein Foto möglich war. Total fasziniert konnten wir nur staunen. Nach fast 800 hm waren wir am Ende unserer Kräfte als das einzige Auto, zum Glück ein Pickup, in unsere Richtung anhielt. Auf der Ladefläche 2 Mönche der Fahrer ein Führer von der anderen Seite des Sees. Die sahen uns an was los war und schwupp die Räder auf die Ladefläche und los ging die wilde Fahrt. Ruckzuck ging es bis ins nächste Ort. Dort hieß es wieder ausladen denn die Truppe musste noch einen Abstecher machen. Doch wir sollten warten in einer Stunde kämen Sie zurück und würden uns bis zum Homestay mitnehmen. Froh über diesen Lift ruhten wir uns aus und tatsächlich nach 30 Minuten ging es weiter. 20km später mit knackigen Steigungen hielten wir vor dem Abzweig zu dem Homestay. Noch 6 Kilometer hinein in den Dschungel sollte es gehen. Das schaffen wir noch und nach herzlicher Verabschiedung ging es los. Zuerst noch gute Straße dann Feldweg und zum Schluß übelste Dschungelpiste die zum Teil wieder nur schiebend zu bewältigen wahr. Wir wollte schon wieder umdrehen als wir in der Ferne Stimmen hörten. Hier mussten Menschen sein. Also weiter und tatsächlich erreichten wir ein Dschungeldorf mit dem genannten Homestay.
Die Leute waren ein bisschen merkwürdig wir wussten nur nicht warum. Nach längerem warten tauchte dann ein Junge auf der uns die Bambus Baumhäuser zeigte. Die Preise waren erschreckend hoch, doch diese Leute wussten wir würden an diesem Tag keinen Meter mehr fahren. Also fügten wir uns in unser Schicksal und bezogen ein Baumhaus. Nach einer eiskalten super Wellness Dusche mit frischem Quellwasser stand schon das sehr üppige Abendessen bereit. Wir staunten nicht schlecht mitten im Dschungel ein 3 Gänge Menü mit einer riesigen Schüssel Reis. Die Moskitos fraßen uns fast auf und unser gekauftes Mückenmittel hatte seinen Härtetest. Doch wider erwarten schliefen wir recht gut auf einer von Motten und anderen vielbeinigen Tieren zerfressenen Matte. Das Moskitonetz hatte einige großflächige Lücken doch die Nacht war ruhig und erholsam bis gegen 4 Uhr die Hähne anfingen zu krähen. Das Frühstück viel ebenfalls sehr üppig aus und als wir die Rechnung präsentiert bekamen traf uns fast der Schlag. Locker das doppelte wie sonst sollte die Chose kosten. Wir handelten wenigstens noch einen Pickuplift bis zur Straße raus ansonsten war das die teuerste Übernachtung der ganzen Reise.
Zurück auf der Straße ging es schnell hinab und endlich ließen wir die Berge hinter uns. Weiter lief es sehr gut und bald hatten wir die Ebene erreicht. Plötzlich Polizei Sperre auf der Straße mit Umleitung auf die Erdpiste. Wir hielten erst mal an und nach kurzem Nachdenken ließ uns der Polizist dann doch durch. Die örtliche Schule machte einen Umzug zu Ehren des Königs der ja bald Geburtstag hat. Für uns eine gute Gelegenheit eine Pause zu machen. Wir waren gleich die Attraktion und die Direktorin wollte gleich alles wissen und ganz frech einen Blick in unsere Taschen tun. Das war dann doch etwas zu viel und nach gemeinsamen Foto und vielen Glückwünschen ging es weiter Richtung Dan Chang.
Es lief gut die Straße immer leicht auf und ab doch mit Schwung schafften wir es fast immer die nächste Kuppe zu erreichen. Unterwegs kauften wir eine Ananas die wir dann in einem kleinen Straßenrestaurant verspeisten. Der Appetit kommt beim essen und so gab es noch Reissuppe mit Gemüse. Gut gestärkt lief es flott bis Dan Chang. Hier fanden wir gleich ein günstiges Hotel und bleiben hier erst mal zum erholen und zum weiteren planen der Strecke.