Luang Prabang

Hurra, wir sind in Laos. Wir mußten einige Nerven lassen bis wir endlich hier in Luang Prabang angekommen waren, doch der Reihe nach.
Von Phayao ging es weiter nach Thoeng. Die Steigungen hielten sich in Grenzen und so hatten wir bald Thoeng erreicht. Ein kleines Hotel war bald gefunden, doch in unserem Zimmer bildete sich bald eine Ameisenstrasse quer durch bis in das Bad. Das zeigten wir der Rezeptionistin, die gleich darauf mit massivem Insektenspray zwar nicht die Ameisen vertrieb, dafür das Zimmer für die nächsten Stunden unbewohnbar machte. Das Zeug stank wie die Hölle und erst nach massiven Lüftungsaktionen konnten wir darin schlafen. Am Abend hatten wir Glück, denn der große Markt der Stadt der nur einmal die Woche stattfand hatte heute geöffnet. Bald hatten wir jede Menge Essen eingekauft und ließen es uns in unserem Zimmer schmecken. Mittlerweile hatten die Ameisen ein anderes Zimmer als Ziel auserkoren und wir konnten ruhig schlafen.
Die Straße nach Chiang Khong sollte auf den letzten Kilometern eine einzige Baustelle sein, doch das schreckte uns nicht ab und so ging es flott voran bis dann 30 km vor Chiang Khong tatsächlich die Straßenbaustelle begann. Zuerst konnten wir noch gut auf der neu gebauten Seite fahren, doch gegen Ende mußten wir dann doch auf die unbefestigte und sehr staubige Seite wechseln. Doch alles ging gut und bald hatten wir Chiang Khong erreicht. Dank GPS fanden wir unseren Warmshowers Kontakt sehr schnell und John freute sich wieder mal Besuch zu haben. Wir bekamen ein eigenes kleines Häuschen mit Bad und Küche zur Verfügung gestellt und waren froh eine schöne Unterkunft zu haben. Am Abend erkundeten wir die Stadt, die unter anderem ein Fischmuseum hat und einen der Riesenwelse, die hier einmal im Jahr gefangen werden dürfen war dort ausgestellt. Mit guten 2,5 m schon ordentlich groß für einen Süßwasserfisch.
Wir erwarteten in Chiang Khong Besuch aus Deutschland und pünktlich wie die Maurer trafen die Beiden am vereinbarten Treffpunkt ein. Das war natürlich ein großes Hallo und gleich wurden die News ausgetauscht. Zusammen wollten wir die zweitägige Bootstour nach Luang Prabang in Angriff nehmen. Am nächsten Morgen hieß es um 7 Uhr aufstehen, dann zuerst ausstempeln aus Thailand als Nächstes mit einer Nußschale über den Mekong um dann auf der laotischen Seite ein Visum zu beantragen. Alles natürlich mit einiger Wartezeit aber letztendlich waren wir endlich drin in Laos. Jetzt noch ein Bootsticket kaufen und auf dem Boot Plätze reservieren. Eine freundliche Australierin hatte das schon für uns erledigt und bald war alles Gepäck verstaut und die Fahrräder auf dem Dach festgezurrt. Doch unser Kapitän wollte und wollte nicht losfahren, weil angeblich das Boot nicht voll war. Erst gegen Mittag ging es dann endlich los und wir wußten schon das wir dann im Dunkeln an der Zwischenstation ankommen würden. Das bewahrheitete sich leider und am Anlegesteg war dann am Abend die Hölle los. Das Dorf ist nur vom Wasser aus erreichbar und viele Kinder und Erwachsene kaperten überfallartig das Boot. In diesem Durcheinander mussten wir unsere Taschen zusammensuchen, aufpassen das nichts wegkommt, und die Fahrräder vom Dach holen. Dann noch die steilen Stufen hoch bis zur Straße. Fix und fertig erreichten wir ein Hotel und waren froh endlich angekommen zu sein. Gegenüber gab es ein Indisches Restaurant, wo wir zwar teuer, aber sehr gut zu Abend aßen. Die Nacht verlief nicht so ruhig, denn ich laborierte schon seit einigen Tagen an einer Halsentzündung. Das war aber nur der Anfang der Boots Tortur, was wir zu diesem Zeitpunkt zum Glück noch nicht wußten.
Wieder um 7 Uhr früh am Morgen dann wieder alles zurück aufs Boot. Diesmal waren wir schlauer und verstauten unsere Taschen unter und neben unseren Sitzen was sich dann am Abend als sehr hilfreich erweisen sollte. Das Boot startete pünktlich und wir waren da noch der Meinung das alles gut wird. Leider konnten wir die Bootstour nur kurz genießen denn am nachmittag gab es plötzlich Motorprobleme. Wir legten an einer Sandbank an und die Mannschaft versuchte den Motor zu reparieren. Das gelang leider nicht vollständig und ab da fuhren wir nur noch mit halber Kraft. Uns wurde bald klar das wir Luang Prabang nicht mehr im Hellen erreichen würden. Und nachts darf der Mekong nicht befahren werden. Leider hatte da schon die Bootsmafia Ihren Plan vollendet wie man die 85 Passagiere nochmal abzocken kann. Es wurde plötzlich durchgezählt und unsere Tickets eingesammelt ohne erkennbaren Grund. Dann als es schon fast dunkel war stoppte das Boot wieder an einer Sandbank circa 20 km vor Luang Prabang. Angeblich war der Motor jetzt ganz hinüber. Auf der anderen Flußseite konnten wir die Straße erkennen und endlich konnten wir unseren Kapitän überzeugen hinüber zu fahren, um dann weiter nach Luang Prabang zu kommen. Mittlerweile war eine Stunde vergangen, bis wir dann endlich wieder alle am Ufer mit unserem Gepäck standen. Die Bootsmafia hatte einen Bus und 2 Vans organisiert, in die wir jetzt einstiegen. Als dann alle Passagiere und das Gepäck verstaut waren, sollte jeder nochmal 20000 Kip etwa 2 Euro für den Transport bezahlen. Damit waren wir natürlich nicht einverstanden, denn schließlich hatten wir alle bis Luang Prabang bezahlt. Und wir sogar noch extra für die Fahrräder. Da wurden die Mitarbeiter der Bootmafia sauer und sagten der Bus fährt nicht wenn nicht jeder zahlt. Leider hatten die meisten dann Angst nachts auf der Landstraße zu stehen und zahlten. Wir saßen in einem der Vans und zahlten erstmal nichts. Schließlich erreichten wir spät am Abend Luang Prabang und gleich nach dem Abladen hatten wir die Gauner an der Backe, denn die wollten ja noch Geld von uns. Ich machte denen dann mal lautstark klar, dass wir bis Luang Prabang gezahlt haben und ich nicht bereit bin mehr zu zahlen. Wir hatten alle unser Gepäck und die Fahrräder und suchten mal schnell das Weite. Unterwegs hatten wir von einem Deutschen eine abendteuerliche Geschichte erfahren nach dem vor Kurzem eine Bootstour auf einer Sandbank endete und die Passagiere dort übernachten mussten. Die Masche wird wohl öfter angewandt, um von den Passagieren nochmal Geld zu bekommen. Im Nachhinein kam uns die Sache doch ziemlich abgekartet vor. Zum Glück hatten wir Carsten und Ronny dabei, die uns prima mit unserem ganzen Gepäck und den Fahrrädern geholfen haben. Vielen vielen Dank an die Beiden dafür!
Wir haben jetzt ein schönes GH am Mekong und werden erstmal ausruhen und alles verarbeiten, was in den letzten Tagen passiert ist.


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