Fazit

Unsere Asienreise ist zu Ende und ein Fazit zu schreiben fällt mir recht schwer. Wir denken mit einem lachenden und einem weinenden Auge an unsere Reise. Einerseits ist es wirklich sehr einfach in Thailand zu reisen. Überall gibt es Hotels oder Guesthäuser die Menschen sind freundlich die Straßen in einem guten Zustand. Wir fanden in jedem noch so kleinen Städtchen einen Essensstand die Verpflegung war immer gesichert. Jede Menge Tempel und andere Sehenswürdigkeiten sorgen für Abwechslung.
Andererseits gab es immer wieder die selben Fragen und Probleme. Zum einen war die Verständigung manchmal recht schwierig, obwohl jedes Schulkind in Thailand Englisch lernt. Mit unserem Ohne Wörterbuch kamen wir schon recht weit. Doch Wegerklärungen oder Entfernungsangaben waren einfach nicht zu gebrauchen. Zum Anderen ist man hier der Farang ( gesprochen Falang ) was oft zu hören war. Manchmal drehten die Rollerfahrer extra Runden nur um uns nochmal bestaunen zu können. Dann waren wir noch mit Fahrrädern unterwegs was für einen Thailänder ein Ding der Unmöglichkeit darstellt. Manchmal kamen wir uns wie Aliens auf einem fremden Planeten vor. Das alles hielt aber manchen Thailänder nicht davon ab uns bei den Preisen zu übervorteilen. Oft gab es dann Diskussionen, da wir ja nach einiger Zeit die Preise kannten.
Die Mentalität und das soziale Miteinander sind in Asien eben grundverschieden zu unserer Prägung. So kommt es zwangsläufig zu Missverständnissen und Problemen. Zuerst kamen uns die Asiaten gefühlskalt vor. Doch das hat wohl mit der Gesichtswahrung zu tun da Gefühle zu zeigen wohl mit dessen zumindest teilweisen Verlust einhergeht. Viel Toleranz und viel Zeit sind bei Allem und Jedem zu investieren um zum Ziel zu kommen. Alles Dinge, die in unserer Welt fast gar nicht mehr vorhanden sind. 2 radelnde Amerikaner, die wir vor Chiang Mai trafen sagten oft: „Don’t be so German“. Das nahmen wir uns auf dieser Reise zu Herzen und haben in dieser Hinsicht viel gelernt. Die meisten Asiaten haben ein völlig anderes Bild von Ausländern. Diese sind in Ihren Augen Millionäre und können sich alles leisten und bezahlen daher auch jeden Preis. Es wird zum Beispiel immer erst das teuerste Zimmer im Hotel angeboten. Wenn man dann anfängt zu handeln sind die meisten ziemlich überrascht. Einmal fragte uns ein Losverkäufer in einer Kleinstadt auf dem Land was wir denn hier wollten. Wir sollten nach Bangkok fahren da wären doch alle Touristen.
Als wir im November in Bangkok eintrafen erzählte uns unser Taxifahrer, dass hier nicht gehupt wird. Leider lag er da für den Rest von Thailand völlig daneben. Sehr oft wurden wir von den Pressluftfanfaren der LKW’s fast aus den Sätteln geblasen. Auch vor jeder Berg Kuppe und bei jedem Chedi und jeder Buddhafigur am Straßenrand wird gehupt. Überhaupt ist der Asiate sehr unempfindlich gegen Lärm jeder Art. Oft gab es Garküchen, die bei uns als Disco durchgehen würde. Große Boxen und Verstärker machen einen Höllenlärm. Selbst in Tempeln trafen wir soetwas an. Fernseher und Radios werden grundsätzlich auf voller Lautstärke betrieben auch wenn niemand da ist der zuhören oder sehen könnte. Das setzt sich in den Hotels natürlich fort. Zimmerlautstärke ist hier unbekannt. Da wird schon am frühen Morgen die Musik angestellt, dass man nebenan aus dem Bett fällt. Oder auf Hotelfluren wird lautstark mitten in der Nacht diskutiert. Auch die Lobbys der Hotels sind Nachts ein Treffpunkt an dem es laut zugeht. Das Personal trifft sich dort zum Schwatz. Schon die Schulkinder werden in den Bussen mit unglaublich lauter Musik beschallt. Auch Kleinkinder werden schmerzfrei neben mannshohen Boxen geparkt bei einer Lautstärke, die jedem startenden Düsenjet zur Ehre gereichen würde. Fast immer schliefen wir daher mit Ohrenstöpseln da wir sonst keine Ruhe gefunden hätten.
Merkwürdig auch das es hier fast keine Insekten außer Mosquitos gibt. Das ist wohl auf den massiven Einsatz von Spritzmitteln zurück zu führen die hier sehr großzügig benutzt werden. Überhaupt sieht man sehr wenige Wildtiere. In Nationalparks sahen wir Warane und Tukane und Schlangen sowie ab und zu einen Schmetterling. Ansonsten ist hier wohl so ziemlich alles ausgerottet. Hier gibt es sehr viele Hunde die meisten davon leben wild und mit diesen hatten wir oft unseren Spaß. Fahrradfahrer kennen die meisten nicht und daher kann man die ja mal jagen. Schon früh hatte ich mir einen Stock zugelegt den ich am Sattelrohr befestigt hatte. Den mußte ich nur drohend schwingen und schon legten die Hunde den Rückwärtsgang ein.
Ein weiteres großes Problem ist der allgegenwärtige Müll. Überall liegt dieser herum und selten gibt es in den Städten eine Müllabfuhr. Gerne wird der Müll auch verbrannt was schon meilenweit zu riechen ist.
Auf dem Land ist oft die vernachlässigte Kanalisation zu riechen. Selbst in guten Hotels gibt es teilweise keine Geruchsverschlüsse in den Duschen.
Es gibt aber auch die andere Seite Thailands. Die leise und noch traditionelle Seite. Selbst in Bangkok, der lärmenden und stinkenden Metropole, kann man noch auf einen Markt entschwinden wo es plötzlich still und ruhig ist und die alten Thailänder noch den normalen Umgang pflegen. Hier wurde auch noch viel gelacht und oft machten wir unsere Späße mit den Marktfrauen und diese mit uns. Da fühlten wir uns willkommen und gar nicht mehr so fremd.
Gerne kommen wir noch einmal nach Asien zurück da es noch viel zu sehen und zu entdecken gibt wofür wir nicht genug Zeit hatten. Alles in allem eine sehr lohnenswerte Reise die uns auch persönlich weiter gebracht hat.


Bangkok 3

Ayutthaya ist und bleibt für uns die Nummer eins in Thailand. Hier konnten wir uns ausruhen, hatten ein ruhiges sauberes GH und direkt davor die unglaubliche Kulisse der alten Tempel. Auch die Marktfrauen kannten uns schon und wußten von unseren Vorlieben. Beim Abschied hatte unsere Wirtin Tränen in den Augen und auch uns fiel es nicht leicht weiterzufahren. Wahrscheinlich waren wir zulange an diesem schönen Ort.
Auf ging es nach Bangkok der letzten Station unserer Reise. Wir fuhren fast den selben Weg zurück den wir im November genommen hatten. Mit leichtem Rückenwind und gut ausgeruht kamen wir schnell voran. Bis plötzlich mein GPS keine Lust mehr hatte und sich nicht mehr starten ließ. Ausgerechnet jetzt wo wir das Ding mal wirklich brauchten. Es half alles nichts, wir kauften eine Karte von Bangkok und Umgebung um uns orientieren zu können. Doch halt ich hatte ja im Dezember ein Systembackup gemacht. Das spielte ich ein und schon konnte es weitergehen.
In Bangkok war der Verkehr schon mörderisch, dauernd wurden wir rechts und oder links ziemlich knapp überholt. Doch es ging alles gut bis zur Innenstadt. Hier hatten wir auf einmal die Straße für uns allein, denn eine Festlichkeit war angesagt und einige Straßenzüge waren mit massivem Polizeiaufgebot abgesperrt. Wir durften durchfahren und freuten uns wieder besser voranzukommen.
Im Voraus hatten wir uns einige Hotels und GH angeschaut aber nur Eines fand unsere Zustimmung. Nicht so teuer, keine Party in der Lobby sauber und ruhig was will man mehr. Die Bauarbeiter nebenan fangen morgens um 8 Uhr an aber dann ist es ohnehin schon so warm, dass an schlafen nicht mehr zu denken ist.
Wir werden uns noch Chinatown anschauen und etwas shoppen gehen. Dann ist es auch schon Zeit Verpackungsmaterial für die Fahrräder zu besorgen, diese dann für den Flug zu präparieren und den Transport zum Flughafen zu organisieren. So gehen schnell die letzten Tage ins Land.

Ayutthaya 2

Nächstes Etappenziel war Ayutthaya. Wir hatten 4 Fahrtage geplant um nicht zuviele Kilometer pro Tag fahren zu müssen. Über Sikhiu, Pak Chong und Saraburi ging es gemächlich dem Ziel entgegen. In Sikhiu fanden wir Daniel, einen Iraner der schon ein paar Jahre dort lebt. Er würde gerne in sein Heimatland zurückkehren, aber O-Ton „The Gouverment is so stupid!“, hindert Ihn daran. Er führte uns zu einem Hotel ganz in der Nähe seines Hauses. Etwas außerhalb der Stadt, aber für eine Nacht ausreichend. Es werden auch Appartements angeboten, denn hier leben viele Europäer, die hier arbeiten. Am Morgen schauten wir uns eine noch im Bau befindliche Tempelanlage an, die jetzt schon absolut sehenswert ist. Es wird zwar mit einer Waterworld geworben, aber bis jetzt gibt es nur ein paar kleine Wasserspiele.
Kurz vor Pak Chong bremste uns das erste Mal Regen aus!. Ja richtig gelesen, der erste langandauernde Regen seit 3 Monaten. Wir stoppten vor einem Straßenrestaurant und ließen uns ein Hühnchen mit Reis schmecken. Der Regen hörte kurz auf und wir erreichten einigermaßen trocken die Stadt. Dort saßen wir dann in einem Cafe den wieder stärker werdenden Regen aus. Es gab kostenloses Wifi und wir konnten in aller Ruhe nochmal nach Hotels im Ort schauen. Der Wirt sprach gut Englisch und empfahl uns ein Hotel i.d.N. des Bahnhofs. Dies erwies sich aber als Großbaustelle und wir fanden ein Stück weiter Etwas annehmbares. Gegenüber war ein Italienisches Restaurant und zum Abendessen wollten wir uns Dieses anschauen. Leider stark überteuert, daher aßen wir nebenan im Straßenrestaurant eine gute Nudelsuppe. In der Nacht machten uns kleine Stechfliegen schwer zu schaffen und auch unser ansonsten gutes Mosquitomittel schreckte Diese in keinster Weise. Uns blieb nichts anderes übrig, als das Innenzelt auf dem Bett aufzubauen. Jetzt hatten wir endlich Ruhe vor den Stechviechern. Etwas gerädert ging es am nächsten Morgen weiter nach Saraburi.
In den letzten Tagen machen uns wieder die Hunde zu schaffen. Schon dreimal mußte ich den Hundestock ziehen den ich seit 2500km mitschleppe. Die letzten Wochen brauchte ich den gar nicht und wollte Ihn schon entsorgen. Mittlerweile bin ich bei Angriffen schon recht routiniert und lasse die Hunde auf ca. 2m herankommen, ziehe dann den Stock aus seiner Halterung am Sattelrohr. Bis jetzt hat jeder Hund, als er den Stock sah, eine sehenswerte Vollbremsung auf allen vieren hingelegt. Anscheinend wissen Sie, dass der wehtut.
Die Strecke bis Saraburi mußten wir auf dem Highway fahren, was bei dem vielen Verkehr sehr laut und unangenehm war. Zudem war die Straße nicht im besten Zustand. Hier fährt alles was aus dem Isaan kommt weiter Richtung Bangkok. Unterwegs sahen wir sehr merkwürdige Buddha Denkmäler, die aussahen wie aus dem Spielzeugland. Zum Mittagessen wurden wir seit langer Zeit mal wieder richtig abgezockt. Der dreifache Preis wurde verlangt für eine Nudelsuppe. Unser Pech, es stand alles korrekt auf der Speisekarte, die aber wohl nur für Touristen gilt. Als wir den Abzweig nach Bangkok hinter uns gelassen hatten wurde es schlagartig ruhiger. Wir erreichten Saraburi, eine laute und vom Verkehr verstopfte Stadt, in der wir eine Nacht blieben. Hier gab es kein Internet, daher suchten und fanden wir in der Stadt ein Cafe mit kostenlosem Wifi. Soweit alles in Ordnung bis wir um etwas Milch für den Kaffee baten. Das war eine größere Sache die gleich 4 Personen beschäftigte. Die Thais konnten nicht verstehen, dass man Milch in den Kaffee schüttet. Letztendlich sahen wir hinter der Theke eine Kanne mit Kondensmilch stehen und bekamen dann von dieser etwas in den Kaffee.
Wir hatten ein Hotel gefunden, das seine besten Tage schon lange hinter sich hat aber trotzdem stattliche Preise verlangt. Das Bett war eine bessere Hängematte, daher rollte ich meine Isomatte auf dem Boden aus und schlief darauf wie immer recht gut. Am Abend gingen wir auf ein Foodfestival, das hier 3 Tage lang läuft. Für uns mittlerweile nichts mehr Neues, die Vielfalt hielt sich in Grenzen.
Morgends quälten wir uns erstmal durch die überfüllte Hauptstrasse bis wir endlich den Highway erreicht hatten. Zum Glück war dieser breit und wir hatten eine Fahrspur für uns alleine. Plötzlich gab es wieder kleine Steigungen, damit hatten wir ja gar nicht mehr gerechnet. Aber nach mehr als 3000 km sind wir gut trainiert und überwanden diese ohne große Anstrengung. Zum Mittag wollten wir wieder eine Nudelsuppe wie schon so oft. Wir hielten an einem Straßenrestaurant. Plötzlich ein Riesenproblem. Hier gab es alles außer Nudelsuppe. Das hatten wir jetzt auch noch nicht erlebt und eine englisch sprechende Thai erklärte uns, dass es nur Reis zur Suppe gibt. Wir hatten aber mächtig Hunger und nach mehrmaligem Nachfragen gab es dann ein richtiges Menü mit Reis, Omelett und Fleisch sowie süßsaurer Suppe. Die mochten wir nicht aber wir hatten uns die Bäuche mit dem Rest richtig vollgeschlagen. Das ganze noch billig für 70 Baht. Jetzt noch ein Verdauungsschläfchen in einem Bushäuschen und die restlichen Kilometer nach Ayutthaya abgespult.
Aber nein, so einfach doch nicht. 5 Km vor der Stadt fuhr mein Rad plötzlich so komisch und tatsächlich ich hatte Platten Nummer 5 eingefahren. Eine Glasscherbe hatte sich durch den Pannenschutzmantel bis zum Schlauch vorgearbeitet. Ein Stück voraus war eine Tankstelle, die wir gleich ansteuerten. Jetzt gab es was zu sehen für die Angestellten. Ein Ausländer repariert sein Fahrrad. Das ist hier in etwa gleichzusetzen mit einer Ufo Landung in Deutschland. Nach einer Viertelstunde ging es wieder weiter und wir fanden ein sehr schönes ruhiges und sauberes Guesthouse. Nach langem verhandeln zwar immer noch etwas über Budget aber wir wollen uns hier ein paar Tage ausruhen vor der letzten Etappe nach Bangkok. Am Abend gingen wir auf den uns schon bekannten Nachtmarkt. Hier gab es wesentlich mehr Stände als im November und wir betätigten uns mal wieder als Nachtmarktdiver. In den nächsten Tagen werden wir uns die restlichen Tempel, die wir beim letzten Besuch verpasst hatten, anschauen bevor wir dann die finale Etappe nach Bangkok angehen.


Nakhon Ratchasima

Hoppla was ist da passiert. Gerade haben wir noch die Route neu geplant und hatten noch soviel Zeit. Und nun sind es noch gut 2 Wochen bis zum Heimflug. Plötzlich denkt man wieder viel an zu Hause und nimmt innerlich langsam Abschied vom Reiseland. Dabei ist es in GoG noch so kalt und ungemütlich. Aber der Reihe nach.
Phimai hat eine kleine Tempelanlage, Prasat Hin Phimai, die wir besichtigten. Die Restaurierung ist sehr laienhaft durchgeführt worden, die Reliefs an den Türmen passen überhaupt nicht zusammen. Die restlichen Steine, die nicht gebraucht wurden sind einfach auf einen großen Haufen aufgetürmt. Trotzdem bekommt man einen ungefähren Eindruck wie die Anlage einmal ausgesehen hat. Neben dem Eingang ist noch ein kleines Office eingerichtet. Dort kann man die Entstehungsgeschichte und den Verlauf der Restauration nachlesen. Das Eintrittsgeld hat sich in diesem Fall jedenfalls gelohnt.
Nach Nakhon Ratchasima wollten wir am nächsten Tag. Trotz unglaublicher Temperaturen von 36 Grad im Schatten kamen wir gut voran und erreichten die Stadt am frühen Nachmittag. Unterwegs wurden wir von Ernte LKWs überholt, die natürlich nachschauen wollten was sich denn da merkwürdiges über die Straße quält. Deshalb fährt man dann ganz langsam von hinten heran um dann in aller Ruhe die Falangs zu bestaunen. Bei einem Fahrer strahlte uns wie zur Belustigung der einzig verbliebene Zahn in seinem Mund golden an. Alles soweit in Ordnung doch die Stationär Dieselmotoren haben so gut wie keinen Auspuff und so spürten wir jeden Kolbenschlag bis in den Magen. Die Ohren werden von dem infernalischen Lärm bis zur Schmerzgrenze malträtiert. Aber die Thailänder sind in dieser Hinsicht absolut unempfindlich. Das kann Kilometer lang so gehen und daher bremsen wir dann scharf ab wenn es zu viel wurde. Außerdem sahen wir 2 Straussenzuchtfarmen an der Hauptstrasse. Die ersten und einzigen in Thailand. Nakhon Ratchasima ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region und somit das führende Wirtschaft und Finanzzentrum. Dementsprechend viele Hotels gibt es hier und wir hatten die Qual der Wahl. Wir wollten ein paar Tage bleiben und klapperten so ziemlich alle Unterkünfte ab. Letztendlich zogen wir am 2 Tag dann doch nocheinmal um, da direkt nebenan ein Rudel Hunde uns die Nachtruhe raubte. Wir werden uns die Stadt anschauen und uns ausruhen um die letzten Kilometer bis Bangkok entspannt angehen zu können. Bei etwas Sightseeing besuchten wir das Denkmal von Khun Ying Mo. Sie hatte als Frau des Vizegouverneurs 1826 die Stadt Korat (Nakhon Ratchasima) zusammen mit anderen Frauen erfolgreich gegen die laotischen Soldaten verteidigt. Die Männer befanden sich gerade im Krieg gegen Burma. Seither wird Sie als Heldin verehrt und jeden Tag bis in die Abendstunden hinein, werden an Ihrem Denkmal Lotusblüten, Blütenketten und Räucherstäbchen abgelegt.


Phimai

Nach 2 Tagen in Yasothon schlugen die Tabletten an und es ging weiter. Nicht ohne vorher noch die Tempelanlage Wat Mahathat und Phrathat Anon angeschaut zu haben. Ein eindrucksvoller Chedi und dahinter ein schöner Tempel lohnten einen Besuch.
Wir haben die Route mal wieder neu geplant und werden Ayutthaya ein zweites Mal besuchen. Außerdem wollen wir bei Phimai die Tempelanlagen der Khmer besichtigen, die als Vorlage für Angkor Wat gelten.
Das Wetter spielte mit und bei 25 Grad im Schatten und Rückenwind flogen wir nur so dahin. Die Straßen waren gut und da macht das Radfahren richtig Spaß. Am Nachmittag erreichten wir nach 78 km Kaset Wisai und fanden gleich ein kleines Hotel. Beim Tacho ablesen dann die Überraschung. Schon wieder neuer Rekord. 21,9 kmh Durchschnittsgeschwindigkeit ist schon recht schnell. Aber bei dem Rückenwind war das zu erwarten. Am morgen kauften wir am Markt, der genau gegenüber unseres Hotels war, noch ein paar Bananen ein. Das erste Mal in Thailand gab es hier frische Ratte zu kaufen. Als wir diese fotografierten brachen die Marktfrauen in lautes Gelächter aus.
Die nächste Etappe führte uns nach Phayakkhaphum Phisai. Nicht ganz so flott wie am Vortag, da der Rückenwind diesmal weitgehend ausblieb. Wir fanden ein von Chinesen geführtes Hotel am Busbahnhof. Als der Besitzer erfuhr, dass wir aus Deutschland kommen, wurden wir mit dem Hitlergruß willkommen geheißen. Zudem gab es nur kaltes Wasser im Zimmer, was bei Tagestemperaturen über 30 Grad aber nicht wirklich ein Problem war. Die Orte gleichen sich hier wie ein Ei dem Anderen. Für uns war es daher einfach den Markt zu finden und reichlich einzukaufen. Zurück beim Hotel wollte uns der Wirt zu einem Badminton Spiel herausfordern, doch wir hatten schon genug Sport und lehnten dankend ab.
Weiter ging es nach Prathai. Die Stadt ähnelt wieder stark der Vorangegangen. Auch hier wieder nur eine Hauptstraße, an der alle Geschäfte sowie die Markthallen liegen. Ab und zu hat man das Gefühl wie in dem Film „und täglich grüßt das Murmeltier“. Auch bei den seltenen Gesprächen mit Thais läuft es zu 99 % so ab. Der Thai fragt:“ Where do you go ?“ wir antworten mit dem nächsten Etappenziel. Anwort:“ Ohhh“. Nächste Frage: „Where do you come from ?“ wir antworten Germany. Antwort:“ Ohhh“ zum Schluß noch ein Bye bye aber da variert es dann die meisten sagen dann nichts mehr. Überhaupt haben wir bis jetzt nur 3 Thais getroffen mit denen wir uns gut unterhalten konnten. Zwei Englischlehrerinen und eine Schuldirektorin. Die restliche Konversation findet nur rudimentär statt. Wo ist ein Hotel wo ist der Markt etc. Die meisten antworten dann in Thai. Bringt uns dann aber nicht viel.
Wir waren in einer Bungalowanlage am Rande der Stadt untergekommen. Vielleicht haben wir Glück und können seit langer Zeit einmal ohne Ohrstöpsel schlafen. Dem war mal wieder nicht so. Am Abend wurde am Rand der Stadt die Disco aufgemacht und schon brummten die Bässe bis zu uns durch. Also wieder Ohrenstopfen.
Morgens dann mal wieder ein Wehwehchen. Meine rechte Wade schmerzt höllisch wenn ich aufstehe. Was ist das jetzt wieder. Gerade hat Anja Ihre Halsschmerzen los gehts bei mir wieder weiter. Nach einer Aspirin und Magnesiummilk aus der Apotheke wurde es dann besser. Das Zeug ist hier richtig hoch dosiert. Bei uns wäre das mit Sicherheit verboten.
Wieder war es ein glühendheißer Fahrtag. Gute 36 Grad im Schatten und so floß der Schweiß in Strömen. Wir hatten vorgesorgt und 8 Liter Wasser dabei. Zum Mittag gab es mal wieder eine Nudelsuppe am Straßenrand. Wir erreichten Phimai am frühen Nachmittag und stiegen im von uns bevorzugten Boonsuri GH ab. Hier werden wir ein paar Tage bleiben und uns ausgiebig die Tempelanlagen anschauen.


Yasothon

That Phanom ist eine kleine Grenzstadt im Norden des Isaan am Mekong gelegen, die auch ein Highlight zu bieten hat. Der Wat Phra That Phanom ist einer der Berühmtesten und am meisten Verehrten Tempel in Thailand. Im inneren des Chedis soll sich ein Schlüsselbein Buddhas befinden. Am Abend ist die Anlage schön beleuchtet und der großzügige Parkplatz davor deutet auf rege Touristenströme hin. Wir hatten Glück und konnten uns Alles in Ruhe ansehen. Am nächsten Tag ging es weiter nach Mukdahan.
Die Bezirkshauptstadt liegt am Mekong gegenüber von Sawannakhet und kurz vor der Stadt gibt es die zweite Freundschaftsbrücke, die Laos und Thailand verbindet. Außerdem gibt es eine kleine Fährverbindung und so gehen halt nicht alle Waren durch den Zoll. Hier gibt es auch mehrere schöne Tempel, unter anderem den Wat Yot Khaeo Siwichai direkt am Ufer des Mekong. Vor dem Tempel steht ein uralter Tamarindenbaum und wenn man sich unter diesen setzt soll dies Glück bringen. Wir saßen da mehrere Stunden, um dem Treiben auf dem Markt zuzuschauen. Mal sehen was draus wird.
Die Stadt ist berühmt für vietnamesiches Kunsthandwerk und so wundert es nicht, dass gerade ein 10 tägiges Fest der Handelsbeziehungen der beiden Länder stattfindet. Es gibt 3 Bühnen, auf denen abwechselnd den ganzen Tag Tanzvorführungen stattfinden und jede Menge Verkaufsstände, an denen es vom Trockenfisch bis zum Pickup alles zu kaufen gibt. Am Abend trifft sich Alles auf dem großen Festplatz zum schlemmen. Hier hat es saftige Preise und so bleibt es halt bei einem kleinen Abendessen.
Nach 2 Tagen hatten wir genug und wollten weiter. Geplant hatten wir nach Loeng Nok Tha so ca. 60 km auf guter Strasse zu fahren. Die Sonne brannte recht heftig vom Himmel und unser Wasserverbrauch stieg um ein Vielfaches. Zur Mittagszeit legten wir uns in einem Bushäuschen ab. Die Hitze war einfach zu viel. Früh am Tag erreichten wir die kleine Stadt und an einem Cafe, das ein Engländer führte, trafen wir gleich alle Farangs aus der Stadt. Bald hatten wir auf Empfehlung ein Hotel gefunden und das Beste daran war der Swimming Pool. So etwas hatten wir seit 3 Monaten nicht mehr und entsprechend groß war unsere Freude. Der Nachtmarkt war gleich um die Ecke und anstatt uns mit den anderen Farangs in ein Restaurant zu setzen kauften wir dort groß ein. Zurück im Hotel verspeisten wir dann Alles. Noch etwas arbeiten an der Homepage und die Bilder vom Tag durchschauen und schon war es Zeit schlafen zu gehen.
Früh am Morgen starteten wir aus Loeng Nok Tha um die Kühle zu nutzen. Unterwegs gab es einige schöne Tempel zu sehen die noch im Bau waren. Interessante Buddhafiguren wurden da gerade erstellt. Immer wieder wurde uns zugerufen und gegrüßt, da es in dieser Ecke Thailands sehr wenige Touristen gibt und da ist es kein Wunder, wenn man immer wieder bestaunt wird. Der Tag war wieder brütend heiß, wir hatten bis zu 36 Grad im Schatten. Kurz vor Yasothon noch das I Tüpfelchen. Die Straße war gerade frisch geteert und es kamen noch ein paar Grad hinzu. Trotz der Hitze haben wir einen neuen Geschwinkigkeitsrekord aufgestellt. Mit 19,4 Kmh Durchschnittsgeschwindigkeit waren wir so schnell wie noch nie. Hier sind wir im Yasothon Orchidee Hotel abgestiegen und werden wieder 2 Tage bleiben. Wir haben noch soviel Zeit und brauchen daher nicht zu hetzen. Das Internet funktioniert hier wieder besser, die letzte Tage waren in dieser Hinsicht katastrophal. Hier gibt es an jeder Ecke wieder Essensstände und mehrere Nachtmärkte. Da werden wir uns erstmal durchwühlen. Anja hat jetzt wieder mal neue Tabletten, da die hartnäckige Halsentzündung einfach nicht heilen will. Diesmal ein teures deutsches Produkt, mal sehen ob es hilft.


Sakon Nakhon

Nach einigen Tagen in Nong Khai wurde es Zeit weiter zu fahren. Anja war beim HNO Arzt und mit einer Ladung Antibiotika sollte die Halsentzündung endlich abheilen. Mittlerweile kannte man uns schon in den Geschäften und beim Rudi, dem deutschen Bäcker, trafen sich Alle zum Frühstück. Hier gab es seit langem mal wieder Brot mit Nutella, was unsere Mägen aber gar nicht gut vertrugen. Mittlerweile sind wir ja nur noch Reis und Nudelsuppe gewöhnt. In der Stadt gab es wirklich Alles, da die Laoten mit Tagesvisa hierher kommen zum shoppen. Etwas außerhalb gab es einen riesigen Tesco Supermarkt der den Europäischen in nichts nachstand. Nichts für uns, der Lärm und die vielen Menschen ließen uns schnell wieder nach draußen flüchten.
Langsam ging es uns gesundheitlich wieder besser und wir wollten endlich weiter. Udon Thani war unser nächstes Ziel und mit 55 km auch leicht zu schaffen. Die Universitätsstadt war laut und dreckig und wieder brauchten wir 2 Anläufe um eine vernünftige Bleibe zu finden. In einem nagelneuen Hotel nahe der Uni hatten wir dann den bisher schnellsten Internetzugang mit sagenhaften 480 kb/sec. Das nutzten wir natürlich aus um uns ein paar Filme runterzuladen. Gegenüber der Uni gab es genügend Essensstände, so war die Versorgung gesichert. In unserer Straße gab es fast nur Internetcafes und Frisöre sowie Handyshops. Da sieht man was die thailändischen Studenten so brauchen.
Kulturell hat Udon Thani nicht wirklich viel zu bieten und so ging es nach 2 Tagen weiter Richtung Sakon Nakhon. Die 160 km hatten wir uns aufgeteilt und es lief recht gut bis Sawang Daen Din. Hier fanden wir schnell einen kleinen Bungalow in einer Hotelanlage. Am Abend wurde dann die ganze Stadt mit Musik beschallt, irgendein Fest wurde gefeiert. Außer uns störte das niemanden und so kamen halt wieder die Ohrstöpsel zum Einsatz.
Bis Sakon Nakhon waren es noch gute 85 km, doch es lief nicht gut an. Wir hatten beide Bauchschmerzen, dazu noch heftiger Gegenwind und ein paar Anstiege machten uns zu schaffen. Zur Mittagspause wollten wir uns eine halbe Stunde in einem Bushäuschen ablegen. Doch auch das war uns nicht vergönnt. Ein Bus hielt an und eine lautstarke Thaifamilie belagerte das Häuschen. Na gut, dann weiter. Schon ziemlich fertig und 14 km vor der Stadt dann noch ein Plattfuß. Warum auch nicht, wurde ja langsam Zeit. Der Schlauch war schnell unter kundiger Aufsicht einer Thai Frau gewechselt und bald hatten wir die Stadt erreicht. Im Dusit Hotel kamen wir unter und die Räder fanden einen Platz hinter der Rezeption. Anjas Halsentzündung und meine Bronchitis schlugen wieder durch und so ging es mal wieder zum Arzt. Davon gibt es hier viele und es war gar nicht so einfach den Richtigen zu finden. Beim dritten Anlauf wurden wir fündig und kurz vor der Mittagspause war das „Wartezimmer“ auch leer. Mit jeder Menge bunter Pillen versorgt und um 300 Baht ärmer ging es wieder zurück ins Hotel. In einem der neuen Supermärkte fanden wir Baguette und mit Margarine und Marmelade ist das Frühstück gesichert. So gestärkt geht es weiter nach Phanom That am Mekong.


Nongkhai

Montagmittag ging es gleich um 13 Uhr zum thailändischen Konsulat unsere Visa abholen. Dort trafen wir wieder auf Enrico, den wir schon in den Bergen mehrfach getroffen hatten. Enrico ist ein junger Italiener auf Weltreise und hat schon so einiges erlebt. Wir werden uns eventuell in Kamboschda nochmal treffen. Hier kann man seine Reise verfolgen.
Nach einiger Wartezeit hatten wir endlich unsere Pässe wieder und wir hatten 2fach Einreise eingestempelt. Prima, jetzt noch zur Friendship Bridge und ab nach Thailand. Aber Laos hatte noch was in Petto. Zuerst wurde die Straße immer schlechter und nach 15 km war es nur noch ein besserer Feldweg. Wir hatten uns verfahren und mußten noch 10 km Umweg über die Holperstrecke in kauf nehmen. Endlich hatten wir wieder die richtige Straße erreicht und bald sahen wir die Brücke in der Ferne. Kein Schild und kein Hinweis wie man denn da hinaufkommt. Nach einem kleinen Umweg fanden wir die richtige Straße und ich lief gleich zum Immigration Office um uns aus Laos ausstempeln zu lassen. Gestempelt waren die Pässe schnell doch plötzlich sollte jeder noch 9000 Kip Gebühr zahlen. Ich fragte mal nach für was, denn das Visa hatte ja schon 60 Dollar gekostet. Ja es wäre jetzt nach 16 Uhr und da wird eben die Gebühr fällig. Nach einem Blick auf die Uhr, die 16:01 Uhr zeigte, wurde ich dann sauer. Ich schimpfte laut auf Deutsch los und plötzlich ging es dann auch ohne Gebühr.
Jetzt aber nix wie raus hier. Wir hatten gelesen, dass man die Brücke nicht mit dem Fahrrad überqueren darf und den Bus nehmen muß. Wollen doch mal sehen ob das notwendig ist. Wir fuhren einfach durch die Absperrung den Autos hinterher und über die Brücke ohne das uns jemand aufhielt. Endlich, endlich wieder in Thailand. Noch schnell die neuen Visa stempeln lassen und schon waren wir drin. Wir hatten ein Guesthouse als Anlaufstelle und so hatten wir gleich eine Unterkunft gefunden.
Anjas Halsschmerzen wurden wieder schlimmer und meine Erkältung war auch noch nicht abgeklungen, so beschlossen wir vorerst hier zu bleiben, bis wir wieder gesund sind. Das Guesthouse war dann doch nicht unser Fall und am nächsten Tag zogen wir gerade mal 400 m weiter in ein anderes um. Jetzt heißt es gesund werden und dann werden wir weiter planen.


Vientiane

Mir ging es wieder etwas besser und wir wollten endlich weiter nach Vientiane. Als ich die Räder auf den Hof vom GH schob dann der Schock! Bei meinem Rad war eine Speiche gerissen. Natürlich am Hinterrad aber zum Glück auf der linken Seite. Die Ritzel konnten also draufbleiben. Ich hatte Ersatzspeichen dabei und so war die Reparatur nach 30min erledigt. Das war der Tribut an die zum Teil sehr schlechten Straßen in Laos.
Endlich konnten wir los und da es jetzt immer flacher wurde kamen wir gut voran. Wir trafen einige Radreisende die in beiden Richtungen unterwegs waren und so gab es immer wieder Abwechslung bei einem kleinen Schwatz.
Ab und an noch kleinere Steigungen die aber gut zu fahren waren und bald erreichten wir nach 80 km unser Übernachtungsziel. Der Ort schmutzig und klein und nach einigem suchen fanden wir ein passables GH am Rande der Stadt.
Hier waren die Leute wieder viel freundlicher und zum Abendessen waren wir in einem kleinen Restaurant an der Straße. Die Wirtsleute waren sehr bemüht uns alles recht zu machen und so kamen wir gerne zum Frühstück wieder.
Am nächsten Tag noch gute 65 km bis Vientiane das sollte leicht zu schaffen sein. Doch schon Kilometer vor der Stadt wurde der Verkehr immer mehr und es wurde zur Qual durch den Staub und Dreck und die Abgase zu fahren. Doch alles hat ein Ende und endlich erreichten wir die Hauptstadt recht früh am nachmittag.
Wieder war die GH Suche aufwendig und recht kompliziert. Die besseren Häuser waren merkwürdigerweise alle ausgebucht und erst nach langwieriger Suche wurden wir fündig. Hier müssen wir jetzt bis Montag ausharren da wir erst dann unser Thailand Visa bekommen welches wir noch am Freitag beantragt hatten. Es ist nicht möglich dieses am selben Tag zu erhalten. Wir haben vorsorglich double entry beantragt aber ob wir das auch bekommen steht in den Sternen.
Wir urlauben hier ein bißchen und haben uns sogar eine echte Holzofenpizza gegönnt. Hier gibt es zwar wieder alles was der Europäer begehrt, dafür sind die Preise aber auch zum Teil doppelt so hoch wie zuhause. Wir freuen uns schon auf Thailand und auf die Nachtmärkte die in Laos nicht zu finden sind.


Vang Vieng

In Luang Prabang wechselten wir 4 mal das GH um endlich zur Ruhe zu kommen. Zum Schluß ist uns das dann auch gelungen und wir hatten ein wirklich ruhiges sauberes und bezahlbares GH in einer kleinen Seitengasse.
Bald hatten wir ein günstiges und gutes Lokal auserkoren, wo wir zusammen mit unserem Besuch aus Deutschland jeden Tag frühstückten und zu Abend aßen.
Etwas Sightseeing und Besuche auf den Märkten ließen die Tage schnell vergehen. Es gibt hier Baguette und gute Kuchen diese Leckereien hatten wir lange Zeit vermisst. Schon war es Zeit unseren Besuch zu verabschieden und für uns hieß es auch wieder ab auf die Räder.
Wir wußten, dass die Berge uns alles abverlangen würden, doch wir waren öfters am Limit als gedacht. Meine Halsentzündung war auch noch nicht überwunden und so ging es halt langsamer voran. Gleich am ersten Tag schafften wir es nicht mehr im Hellen bis zur Unterkunft und ein Kleinlaster nahm uns die letzten 400 Höhenmeter mit hinauf. In einem kleinen sehr einfachen GH mit Restaurant kamen wir unter und trafen dort 2 Australier, die sich mit einer 110 ccm Maschine die Sache etwas einfacher machten. Es war ein unterhaltsamer Abend, doch bald wurde es dunkel und empfindlich kalt. Wir waren immerhin auf fast 1500 über Null. Unsere Schlafsäcke leisteten uns gute Dienste und zusammen mit einer Decke hatten wir es schön warm.
Der Morgen war neblig und nasskalt. Dazu erst noch eine lange Abfahrt wo wir richtig auskühlten. Das gab mir wohl den Rest denn jetzt kam die Erkältung erst richtig durch. Nach 2 steilen und anstrengenden Pässen dann endlich ein Hotel. Richtig teuer, dafür alles nagelneu, doch mitten in der Küche im Speisesaal wurde dann erstmal offenes Feuer gemacht um Reis zu kochen. Das hierbei der ganze Saal verräucherte störte niemanden. Überhaupt war die Verpflegung bisher eher mager. Es gab keine Garküchen an der Straße und so blieben uns nur Kekse und Bananen. Einmal konnten wir noch Milch kaufen, das war aber schon ein Glücksfall.
Das Frühstück ebenso karg.Für jeden ein halbes Baguette und ein Spiegelei. Langsam wurden die Berge flacher und zum erstenmal sahen wir die wunderschönen Karstgebirge was uns für all die Plagerei entschädigte. Bald hatten wir Kasi erreicht und checkten dort in einem neuen GH ein. Ebenso teuer wie das letzte, aber es gibt hier nichts anderes und das wird gnadenlos ausgenutzt.
Endlich raus aus den Bergen und wieder mal einfach nur dahinrollen. Wie lange hatten wir das vermisst. In den Bergen geht es entweder steil bergauf oder eben steil bergab. Man hat kaum Zeit mal die Seele baumeln zu lassen. Wir haben Vang Vieng erreicht und erholen uns jetzt hier und ich versuche meine Erkältung loszuwerden. Nach einem Besuch im Hospital habe ich jetzt Tabletten zum einnehmen und eine leichte Besserung ist schon zu spüren. Die Karstlandschaft die uns umgibt ist wohl schon einzigartig auf der Welt und so staunen wir immer wieder über die aberwitzigen Felsformationen. Ansonsten ist Vang Vieng halt eine Backpackerburg mit allem was dieser meint zu brauchen. Eher nichts für uns aber wir haben ein GH am Ende der City und sind somit weit genug weg von der Partymeile.
Lost in Laos, so fühlen wir uns seit wir in Hua Xai Laos betreten haben. Irgendwie ist da der Wurm drin. Zuerst die unsägliche Bootsfahrt dann Luang Prabang wo wir trotz intensiver Suche das Flair der alten Königsstadt nicht entdecken konnten. Der Nachtmarkt wird beherrscht von den Textilständen deren Auslagen ausschließlich aus China stammen. Die von uns so geliebten Essensstände gibt es hier fast überhaupt nicht. Dazu sind die Laoten eher gleichmütig und desinteressiert zum Teil auch ablehnend und hochnäsig. Dabei ist es so einfach ein kurzes Lächeln zu erzeugen. Man legt einen möglichst großen Geldschein auf den Tisch. Ja, das klingt böse, aber im Moment empfinden wir so. Allerdings sind die meisten Menschen hier bettelarm und was noch schlimmer ist absolut ungebildet. Diese Kombination erzeugt Neid und Mißgunst und ist leider in vielen Ländern der Erde weit verbreitet.
Überhaupt hat der Laote wenig Lust irgendetwas für den Touristen zu tun. Für alles muß man mehrfach nachfragen. Leider sind hier viele vom Tourismus verdorben. Die kleinen Kinder sind niedlich, doch nach dem 1000sten Sabadieee geht es einem auch auf die Nerven. Oft werden auch gleich die Hände ausgestreckt vielleicht gibt ja der Touri etwas. Besser noch das Fahrrad festhalten und eventuell etwas abstauben. In den Bergdörfern wird ausschließlich mit Holz gekocht und geheizt. Viele Kinder und Erwachsene haben deshalb Erkrankungen der Atemwege. In ein paar Jahren ist Laos wohl komplett entwaldet. Unterwegs sahen wir einige Brunnen von World Vision gesponsort so haben die Menschen wenigstens Zugang zu sauberem Wasser. Unser Eindruck von Laos ist bisher nicht sonderlich positiv und wir fühlen uns hier einfach nicht willkommen. Falls sich das nicht bis Vientiane ändert werden wir dort wieder nach Thailand einreisen um dann dem Mekong bis Kambodscha zu folgen.