Ayutthaya 2

Nächstes Etappenziel war Ayutthaya. Wir hatten 4 Fahrtage geplant um nicht zuviele Kilometer pro Tag fahren zu müssen. Über Sikhiu, Pak Chong und Saraburi ging es gemächlich dem Ziel entgegen. In Sikhiu fanden wir Daniel, einen Iraner der schon ein paar Jahre dort lebt. Er würde gerne in sein Heimatland zurückkehren, aber O-Ton „The Gouverment is so stupid!“, hindert Ihn daran. Er führte uns zu einem Hotel ganz in der Nähe seines Hauses. Etwas außerhalb der Stadt, aber für eine Nacht ausreichend. Es werden auch Appartements angeboten, denn hier leben viele Europäer, die hier arbeiten. Am Morgen schauten wir uns eine noch im Bau befindliche Tempelanlage an, die jetzt schon absolut sehenswert ist. Es wird zwar mit einer Waterworld geworben, aber bis jetzt gibt es nur ein paar kleine Wasserspiele.
Kurz vor Pak Chong bremste uns das erste Mal Regen aus!. Ja richtig gelesen, der erste langandauernde Regen seit 3 Monaten. Wir stoppten vor einem Straßenrestaurant und ließen uns ein Hühnchen mit Reis schmecken. Der Regen hörte kurz auf und wir erreichten einigermaßen trocken die Stadt. Dort saßen wir dann in einem Cafe den wieder stärker werdenden Regen aus. Es gab kostenloses Wifi und wir konnten in aller Ruhe nochmal nach Hotels im Ort schauen. Der Wirt sprach gut Englisch und empfahl uns ein Hotel i.d.N. des Bahnhofs. Dies erwies sich aber als Großbaustelle und wir fanden ein Stück weiter Etwas annehmbares. Gegenüber war ein Italienisches Restaurant und zum Abendessen wollten wir uns Dieses anschauen. Leider stark überteuert, daher aßen wir nebenan im Straßenrestaurant eine gute Nudelsuppe. In der Nacht machten uns kleine Stechfliegen schwer zu schaffen und auch unser ansonsten gutes Mosquitomittel schreckte Diese in keinster Weise. Uns blieb nichts anderes übrig, als das Innenzelt auf dem Bett aufzubauen. Jetzt hatten wir endlich Ruhe vor den Stechviechern. Etwas gerädert ging es am nächsten Morgen weiter nach Saraburi.
In den letzten Tagen machen uns wieder die Hunde zu schaffen. Schon dreimal mußte ich den Hundestock ziehen den ich seit 2500km mitschleppe. Die letzten Wochen brauchte ich den gar nicht und wollte Ihn schon entsorgen. Mittlerweile bin ich bei Angriffen schon recht routiniert und lasse die Hunde auf ca. 2m herankommen, ziehe dann den Stock aus seiner Halterung am Sattelrohr. Bis jetzt hat jeder Hund, als er den Stock sah, eine sehenswerte Vollbremsung auf allen vieren hingelegt. Anscheinend wissen Sie, dass der wehtut.
Die Strecke bis Saraburi mußten wir auf dem Highway fahren, was bei dem vielen Verkehr sehr laut und unangenehm war. Zudem war die Straße nicht im besten Zustand. Hier fährt alles was aus dem Isaan kommt weiter Richtung Bangkok. Unterwegs sahen wir sehr merkwürdige Buddha Denkmäler, die aussahen wie aus dem Spielzeugland. Zum Mittagessen wurden wir seit langer Zeit mal wieder richtig abgezockt. Der dreifache Preis wurde verlangt für eine Nudelsuppe. Unser Pech, es stand alles korrekt auf der Speisekarte, die aber wohl nur für Touristen gilt. Als wir den Abzweig nach Bangkok hinter uns gelassen hatten wurde es schlagartig ruhiger. Wir erreichten Saraburi, eine laute und vom Verkehr verstopfte Stadt, in der wir eine Nacht blieben. Hier gab es kein Internet, daher suchten und fanden wir in der Stadt ein Cafe mit kostenlosem Wifi. Soweit alles in Ordnung bis wir um etwas Milch für den Kaffee baten. Das war eine größere Sache die gleich 4 Personen beschäftigte. Die Thais konnten nicht verstehen, dass man Milch in den Kaffee schüttet. Letztendlich sahen wir hinter der Theke eine Kanne mit Kondensmilch stehen und bekamen dann von dieser etwas in den Kaffee.
Wir hatten ein Hotel gefunden, das seine besten Tage schon lange hinter sich hat aber trotzdem stattliche Preise verlangt. Das Bett war eine bessere Hängematte, daher rollte ich meine Isomatte auf dem Boden aus und schlief darauf wie immer recht gut. Am Abend gingen wir auf ein Foodfestival, das hier 3 Tage lang läuft. Für uns mittlerweile nichts mehr Neues, die Vielfalt hielt sich in Grenzen.
Morgends quälten wir uns erstmal durch die überfüllte Hauptstrasse bis wir endlich den Highway erreicht hatten. Zum Glück war dieser breit und wir hatten eine Fahrspur für uns alleine. Plötzlich gab es wieder kleine Steigungen, damit hatten wir ja gar nicht mehr gerechnet. Aber nach mehr als 3000 km sind wir gut trainiert und überwanden diese ohne große Anstrengung. Zum Mittag wollten wir wieder eine Nudelsuppe wie schon so oft. Wir hielten an einem Straßenrestaurant. Plötzlich ein Riesenproblem. Hier gab es alles außer Nudelsuppe. Das hatten wir jetzt auch noch nicht erlebt und eine englisch sprechende Thai erklärte uns, dass es nur Reis zur Suppe gibt. Wir hatten aber mächtig Hunger und nach mehrmaligem Nachfragen gab es dann ein richtiges Menü mit Reis, Omelett und Fleisch sowie süßsaurer Suppe. Die mochten wir nicht aber wir hatten uns die Bäuche mit dem Rest richtig vollgeschlagen. Das ganze noch billig für 70 Baht. Jetzt noch ein Verdauungsschläfchen in einem Bushäuschen und die restlichen Kilometer nach Ayutthaya abgespult.
Aber nein, so einfach doch nicht. 5 Km vor der Stadt fuhr mein Rad plötzlich so komisch und tatsächlich ich hatte Platten Nummer 5 eingefahren. Eine Glasscherbe hatte sich durch den Pannenschutzmantel bis zum Schlauch vorgearbeitet. Ein Stück voraus war eine Tankstelle, die wir gleich ansteuerten. Jetzt gab es was zu sehen für die Angestellten. Ein Ausländer repariert sein Fahrrad. Das ist hier in etwa gleichzusetzen mit einer Ufo Landung in Deutschland. Nach einer Viertelstunde ging es wieder weiter und wir fanden ein sehr schönes ruhiges und sauberes Guesthouse. Nach langem verhandeln zwar immer noch etwas über Budget aber wir wollen uns hier ein paar Tage ausruhen vor der letzten Etappe nach Bangkok. Am Abend gingen wir auf den uns schon bekannten Nachtmarkt. Hier gab es wesentlich mehr Stände als im November und wir betätigten uns mal wieder als Nachtmarktdiver. In den nächsten Tagen werden wir uns die restlichen Tempel, die wir beim letzten Besuch verpasst hatten, anschauen bevor wir dann die finale Etappe nach Bangkok angehen.


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