Vang Vieng

In Luang Prabang wechselten wir 4 mal das GH um endlich zur Ruhe zu kommen. Zum Schluß ist uns das dann auch gelungen und wir hatten ein wirklich ruhiges sauberes und bezahlbares GH in einer kleinen Seitengasse.
Bald hatten wir ein günstiges und gutes Lokal auserkoren, wo wir zusammen mit unserem Besuch aus Deutschland jeden Tag frühstückten und zu Abend aßen.
Etwas Sightseeing und Besuche auf den Märkten ließen die Tage schnell vergehen. Es gibt hier Baguette und gute Kuchen diese Leckereien hatten wir lange Zeit vermisst. Schon war es Zeit unseren Besuch zu verabschieden und für uns hieß es auch wieder ab auf die Räder.
Wir wußten, dass die Berge uns alles abverlangen würden, doch wir waren öfters am Limit als gedacht. Meine Halsentzündung war auch noch nicht überwunden und so ging es halt langsamer voran. Gleich am ersten Tag schafften wir es nicht mehr im Hellen bis zur Unterkunft und ein Kleinlaster nahm uns die letzten 400 Höhenmeter mit hinauf. In einem kleinen sehr einfachen GH mit Restaurant kamen wir unter und trafen dort 2 Australier, die sich mit einer 110 ccm Maschine die Sache etwas einfacher machten. Es war ein unterhaltsamer Abend, doch bald wurde es dunkel und empfindlich kalt. Wir waren immerhin auf fast 1500 über Null. Unsere Schlafsäcke leisteten uns gute Dienste und zusammen mit einer Decke hatten wir es schön warm.
Der Morgen war neblig und nasskalt. Dazu erst noch eine lange Abfahrt wo wir richtig auskühlten. Das gab mir wohl den Rest denn jetzt kam die Erkältung erst richtig durch. Nach 2 steilen und anstrengenden Pässen dann endlich ein Hotel. Richtig teuer, dafür alles nagelneu, doch mitten in der Küche im Speisesaal wurde dann erstmal offenes Feuer gemacht um Reis zu kochen. Das hierbei der ganze Saal verräucherte störte niemanden. Überhaupt war die Verpflegung bisher eher mager. Es gab keine Garküchen an der Straße und so blieben uns nur Kekse und Bananen. Einmal konnten wir noch Milch kaufen, das war aber schon ein Glücksfall.
Das Frühstück ebenso karg.Für jeden ein halbes Baguette und ein Spiegelei. Langsam wurden die Berge flacher und zum erstenmal sahen wir die wunderschönen Karstgebirge was uns für all die Plagerei entschädigte. Bald hatten wir Kasi erreicht und checkten dort in einem neuen GH ein. Ebenso teuer wie das letzte, aber es gibt hier nichts anderes und das wird gnadenlos ausgenutzt.
Endlich raus aus den Bergen und wieder mal einfach nur dahinrollen. Wie lange hatten wir das vermisst. In den Bergen geht es entweder steil bergauf oder eben steil bergab. Man hat kaum Zeit mal die Seele baumeln zu lassen. Wir haben Vang Vieng erreicht und erholen uns jetzt hier und ich versuche meine Erkältung loszuwerden. Nach einem Besuch im Hospital habe ich jetzt Tabletten zum einnehmen und eine leichte Besserung ist schon zu spüren. Die Karstlandschaft die uns umgibt ist wohl schon einzigartig auf der Welt und so staunen wir immer wieder über die aberwitzigen Felsformationen. Ansonsten ist Vang Vieng halt eine Backpackerburg mit allem was dieser meint zu brauchen. Eher nichts für uns aber wir haben ein GH am Ende der City und sind somit weit genug weg von der Partymeile.
Lost in Laos, so fühlen wir uns seit wir in Hua Xai Laos betreten haben. Irgendwie ist da der Wurm drin. Zuerst die unsägliche Bootsfahrt dann Luang Prabang wo wir trotz intensiver Suche das Flair der alten Königsstadt nicht entdecken konnten. Der Nachtmarkt wird beherrscht von den Textilständen deren Auslagen ausschließlich aus China stammen. Die von uns so geliebten Essensstände gibt es hier fast überhaupt nicht. Dazu sind die Laoten eher gleichmütig und desinteressiert zum Teil auch ablehnend und hochnäsig. Dabei ist es so einfach ein kurzes Lächeln zu erzeugen. Man legt einen möglichst großen Geldschein auf den Tisch. Ja, das klingt böse, aber im Moment empfinden wir so. Allerdings sind die meisten Menschen hier bettelarm und was noch schlimmer ist absolut ungebildet. Diese Kombination erzeugt Neid und Mißgunst und ist leider in vielen Ländern der Erde weit verbreitet.
Überhaupt hat der Laote wenig Lust irgendetwas für den Touristen zu tun. Für alles muß man mehrfach nachfragen. Leider sind hier viele vom Tourismus verdorben. Die kleinen Kinder sind niedlich, doch nach dem 1000sten Sabadieee geht es einem auch auf die Nerven. Oft werden auch gleich die Hände ausgestreckt vielleicht gibt ja der Touri etwas. Besser noch das Fahrrad festhalten und eventuell etwas abstauben. In den Bergdörfern wird ausschließlich mit Holz gekocht und geheizt. Viele Kinder und Erwachsene haben deshalb Erkrankungen der Atemwege. In ein paar Jahren ist Laos wohl komplett entwaldet. Unterwegs sahen wir einige Brunnen von World Vision gesponsort so haben die Menschen wenigstens Zugang zu sauberem Wasser. Unser Eindruck von Laos ist bisher nicht sonderlich positiv und wir fühlen uns hier einfach nicht willkommen. Falls sich das nicht bis Vientiane ändert werden wir dort wieder nach Thailand einreisen um dann dem Mekong bis Kambodscha zu folgen.


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