ANJA: Der letzte Bericht ist schon lange her, ich weiss.Aber es ist so viel passiert in der letzten Woche. Ich fang mal ganz von vorne an.
Montag morgen und wir wollten jetzt aber wirklich unser Usbekistan Visa. Nach mehreren Telefonaten mit dem Konsul sollten wir mal wieder mittags um 15.oo Uhr nochmal anrufen.Die Warterei machte uns fast wahnsinnig. Nach Auskunft der Touristinfo ging auch keine Fähre, so konnten wir nochmal in die City schlendern. Als Peter mittags den Konsul nochmals fragte wegen der Visa und dieser wieder meinte, er soll doch um 17.oo nochmals anrufen,langte es mir. Um 17.oo schliesst die Embassy und dann wirds Mittwoch werden. Nee nee! Wir gingen einfach auf die Bank, bezahlten die Visagebühr ein und fuhren schnurstracks mit dem Bus zur Embassy.Zeitgleich trafen wir auf ein englisches Paar. Der Konsul brauchte für die 4 Visa über eine Stunde.Irgendwie kam er uns ein bisschen wie unter Drogen vor. Naja wir hatten unsere Visa.Die Engländer erzählten uns, dass doch noch heute eine Fähre nach Aktau gehe. Aha! Hatte ich doch morgens noch gefragt, aber wie immer keiner weiss nix. Der Zufall wollte es, und wir fuhren zu viert mit dem Taxi in die City. Dann gab es, wie zu erwarten war, Unstimmigkeiten mit dem Preis beim Taxifahrer und wir schnappten uns Sekunden später den Bus zum Hafen. Gerade als wir den Weg zum Ticketoffice einschlugen, kam uns die Ticketverkäuferin entgegen. Jaja die Tickets gibts heut Nacht um 24.oo Uhr! dann geht auch schon die Fähre. Wir schauten etwas ungläubig aus der Wäsche. Wird schon so sein. Wir gingen mit unserem cs host nochmal lecker essen.Steak mit Pommes.mmmmhhhh Wir verabschiedeten uns noch mit Tränen in den Augen.
Zum Schluss meinte ich dann doch,wenns nix wird, dann kommen wir nochmal zum Übernachten. Tja was soll ich sagen. Wir sassen also geschlagene 2 Stunden vor einem verschlossenen Ticketoffice am Hafen von Baku und liessen uns mal richtig schön von den Moskitos ärgern.Allerdings wurde die Fähre schon beladen.Züge und LKWs waren unterwegs und wir fragten uns schon, warum keine Passengertickets verkauft werden.Mehrfach hörten wir Oh, no Passengers..aha! gleichzeitig forderte ein Mann 10 Manat für die Brücke zur Fähre von uns. Wir warteten bis o.15 Uhr.Als dann immer noch nicht die Verkäuferin auftauchte fuhren wir tatsächlich wieder zurück. Unser lieber cs host öffnete uns etwas verschlafen seine Tür und dankend konnten wir wieder eine Nacht bei Ihm verbringen. Früh am nächsten morgen fuhren wir wieder zum Hafen. Und da sass unsere Ticketverkäuferin und fragte wo wir den gewesen sind! ??? hä? wir waren hier! ja sie auch,aber erst um 0.30! ja super .und nun? jaja Tickets gibts jetzt und dann schnell auf die Fähre. Wir holten schnell noch unsere sieben Sachen im Appartment und schafften es gerade noch zum auschecken an der polis. Ohne Maut für die Brücke kamen wir auf die Fähre.Wir waren gerade in unserer Kabine angekommen, da wurde der Anker hochgezogen und es ging los.
wow, das hat ja mal gerade noch so geklappt. Wir hatten eine recht komfortable Kabine mit Dusche und Wc. Leider ohne Aircon. Es war heiss wie in der Sauna.Fast unerträglich.
Als die Küchenchefin uns rief fürs Abendessen und dann noch Geld dafür wollte streikten wir. Sie soll Ihr Essen behalten, wir hatten ohnehin viel Essen dabei. Später trug Sie uns dass Essen nach für umsonst, aber dann wollten wir nicht mehr. Auch konnten wir die Kabine tauschen für ein paar Manat. Alles ist käuflich im meist korruptesten Land Azerbaidschan. Wir verpflegten uns komplett selbst an Bord. Spielten mit einigen LKW Fahrern Domino um uns die Zeit zu vertreiben.Nachdem wir am nächsten Tag morgens Aktau erreichten, legten wir abends um 18.oo schon im Hafen an.Wir freuten uns noch, dass wir im hellen die Stadt erreichen konnten.Aber weit gefehlt. Erst mal kommt hier die Hafencrew an Bord.Dann werden 2 Flaschen Wodka geholt und die eingesammelten Pässe aller Passagiere überprüft. Das kannn bis zu 3 Stunden dauern wie wir jetzt wissen. Abends in der Dämmerung kamen wir endlich vom Schiff. Die Einreise ging schnell und unproblematisch. Im letzten Sonnenlicht erreichten wir Aktau.Wir fanden auch gleich ein Hotel. 18.000 Tenge sollte es kosten.mmhh mal überlegen. wieviel war das noch gleich? 1000 Tenge sind 5 Euro x 18? Schluck! Soviel wollten wir nicht ausgeben. Wir fragten uns weiter durch und fanden sehr günstiges, aber so richtig abgefucktes Hotel. Egal.Mittlerweile war es 22 Ihr und wir waren hundemüde. Schnell eingecheckt in die Dreckbude
und als ich die Taschen ins Zimmer tragen wollte, hörte ich hinter mir eine bekannte Stimme. Peter
, mit dem wir schon nach Tiflis gefahren sind ,war auch in dem Hotel. Was für eine Freude und der Tag war gerettet. Wir gingen erst mal schön Schaschlick essen und später kam auch noch Sebastian dazu. Am nächsten Tag gingen wir zum Migrationoffice um uns registrieren zu lassen. Alles klappte prima.Wir warteten nur eine Stunde.Von anderen Reisenden hatten wir gehört, dass Sie bis zu 5 Stunden gewartet haben.Glück gehabt.Wir gingen zu Peter u Sebastian ins Cafe um da noch Peters Geburtstag nachzufeiern. An seinem Geburtstag kamen wir in Kasachstan an und die Offizierin an der Polis gratulierte Ihm sogar. Ich hatte Glück und fand im Cafe sogar einen gedeckten Apfelkuchen der mit Kerze zum Geburtstagskuchen wurde.
Den Abend verbrachten wir noch mit Jude, einem Franzosen, der in China wohnt und immer wenns geht über Land reist anstatt zu fliegen.Viele wertvolle Tipps für China haben wir bekommen.
Wir hoffen, dass wir es bis dahin schaffen. Nichts ahnend, was der Tag für uns bereithalten würde, fuhren wir am nächsten Morgen los.Peter und Sebastian fuhren mit dem Zug weiter.Sie mussten aber Ihre Räder vorausschicken.Die Mafiamethoden waren bekannt, für nur 50 US D könnte das Rad auch mit Ihnen in den Zug.Das wollten wir nicht mitmachen, wir beschlossen, soweit selbstzufahren wie wir konnten. Es waren nur 160 km bis zum nächsten Ort Shepte.Das sollte in 2 Tagen zu schaffen sein.Wir hatten aber nicht mit diesem Wind gerechnet. Ausserdem schafften wir es auch noch in dieser einsamen Gegend uns zu verfahren. Nachdem wir einsame Dörfer durchquert hatten befanden wir uns auf der richtigen Strasse. Der Wind nahm immer mehr zu und Peter frage einfach einen Pickup Fahrer ob er uns mitnehmen könnte. Wir hatten Glück und schnell waren Räder und Gepäck verstaut.
Shepte erreichten wir ohne Probleme in 2 Stunden Fahrtzeit.
wir fuhren zum Bahnhof um dort unser Glück mit dem Zug für die Weiterfahrt zu versuchen.Da meinte doch unser Fahrer, er könnte uns auch noch bis 120 km vor Beyneu mitnehmen.Ach das hört sich ja gut an.Ein grooooooosser Fehler wie sich herausstellen sollte. Ab Shepte gab es keine Strasse mehr. Die Piste war nur noch Loch an Loch und Sandfelder überall.Wir sicherten die Räder und luden Taschen ins Auto.Später hüpften und dozten wir nur so über die Piste.
Wir schlugen uns die Köpfe am Dach an, aber unser Fahrer fuhr wie vom Teufel verfolgt.Zwischendurch sprang er schnell aus dem Auto um zu beten.Was auch goldrichtig war.Auf der Piste hatten wir es echt nötig, dass ein guter Gott nach uns schaut. Nach 5 Stunden Fahrt erreichten wir seinen Heimatort.Auch dieses hatte einen Bahnhof ,aber da wollte er uns auch nicht rauslassen. Nein, er fuhr uns mit lebensgefährlichen Tempo abseits der Piste an der Bahnlinie entlang. Super Geheimweg. Wir fuhren so schnell, dass,sich der Pickup hinten aushebelte und ins Schlingern kam. Gottseidank konnte er den Wagen noch abfangen, sonst hätten wir wohl irgendwo in der Wüste gelegen. Wir wurden irgendwo im Nirgendwo abgesetzt.An einer Bahnstation die keine war.Es gab hier keine Tickets und kein Passangerzug. Froh, gesund und einigermassen munter dem ganzen Spuk entkommen zu sein, war es uns egal, dass die Räder gelitten hatten und unser ganzes Gepäck so mit Sand überzogen war, wir konnten kaum die Farbe der Taschen erkennen.
Wir fuhren noch immer geschockt ein Stück die Strasse entlang und fanden zum Übernachten eine Ruine.Gut geschüzt vom Wind bauten wir unser Zelt auf und versuchten das Alles erst mal zu verarbeiten.
Am nächsten Morgen waren wir früh auf den Beinen. Die nächsten km durften sich wirklich Strasse nennen.Wir fuhren auf frisch gebautem Asphalt.Leider nicht für lange.Nach 2 Stunden auf der Piste schafften wir es einen Sprinter anzuhalten.Und der nahm uns mit bis Beyneu. Wir verstauten die Räder kletterten auf die Rückbank und befanden uns in einer anderen Welt. Im rot mit Cord
bezogenen Sprinter, mit Albano u Romina Powersongs bewegen wir uns mit ca 20, 30 kmh vorwärts.
Wir kamen uns vor wir in den 70 ern auf dem Weg in den Italienurlaub.Ein herrliches Gefühl. Unser Fahrer fuhr sehr bedacht.Er war unterwegs zur Ralley und hatte seinen Ralleywagen, einen umgebauten Lada,hinten anhängen. 4 Stunden später waren wir in Beyneu. Er fuhr uns direkt zum Bahnhof.Wir dachten wir hätten jetzt das meiste geschafft und bräuchten nur noch in den Zug zu steigen. Wir irrten gewaltig. Nach über einer Stunde Recherche erfuhr Ich, das Übermorgen Nacht ein Zug bis Qungrad gehen soll. Das war alles. Kein direkter Anschluss an Buchara.Nichts. mmhh was tun? Der Plan war nun, selbst wieder weiter zu fahren soweit wir aus eigener Kraft kommen. Wir könnten ja jederzeit einen Truck anhalten.
Peter:
Mit dem Zug weiterzufahren war keine Option da dieser erst am nächsten Tag fuhr und wir nicht klären konnten ob die Fahrräder mitgenommen werden.
Also kauften wir noch einiges ein und gab ging es in die Wüste Richtung Usbekistan. Zuerst noch grauenhafte Betonplatten mit herausstehenden Armierungseisen doch nach der Stadt war es nur noch Piste. Allerdings ging es ganz gut zu fahren und wir hatten recht starken Rückenwind. Irgendwann fanden wir einen schönen Platz an einem kleinen See der leider sehr salzig war und wir uns nicht damit waschen konnten.
Unsere Wasserreserven schwanden ohnehin schon dramatisch doch wir konnten öfters vorbeikommende Autos anhalten und um Wasser bitten. Nach guten 60 Km kamen wir an die Grenze nach Usbekistan. Diese war wegen Mittagspause natürlich geschlossen. Also wieder Wasser bunkern und neben dem Zollbüro Mittagspause machen. Dann ging es flott weiter Stempel in den Pass und raus waren wir aus Kasachstan. Bei den Usbeken war es dann nicht so einfach. Ebenfalls Mittagspause und es standen mindestens 20 Leute mit unmengen Gepäck an der Abfertigung. Plötzlich kam Leben in die Bude und ein Zöllner tauchte auf. Wir wurden gleich herangewunken und hatten schnell unseren Stempel im Pass. Wir probierten dann unsere Räder durchzuschieben wurden aber natürlich aufgehalten da das Gepäck nicht kontrolliert wurden. Alles wieder zurück und jedes Gepäckstück durch den Scanner an den wartenden vorbei. Vorher mussten wir noch eine Zollerklärung ausfüllen was wir an Geld und Medikamenten einführen.
Natürlich erkannte der Zöllner unsere Medikamententasche und wollte diese sehen. Anja zückte geistesgegenwärtig den Zipperbeutel mit den Magnesium und Vitamintabletten. Wir erklärten was es damit auf sich hat und der Zöllner verschwand erst mal damit. Wir hofften das es damit erledigt ist aber der Zöllner kam zurück und wollte die Drugs sehen. Wir stellten uns blöd und nach einer Weile hatte er keine Lust mehr und ließ uns ziehen. Nach der Grenze wurden wir gleich von Geldwechslern überfallen. Für einen guten Kurs konnten wir das letzte kasachische Geld wechseln.
Wieder ging es hinaus in die Wüste doch jetzt auf guter Asfaltstrasse mit starkem Rückenwind legten wir noch einmal 60 Kilometer zurück. Unterwegs sahen wir immer mal wieder Wildpferde.
Mitten in der Steppe stellten wir unser Zelt auf da weit und breit kein Hügel kein Strauch oder sonst eine Möglichkeit gewesen wäre sich mit etwas Sichtschutz zu platzieren.
In der Dämmerung duschten wir wieder sparsam aus der Flasche und kochten unser Abendessen.
Nach einem schönen Sonnenuntergang waren wir auch zeitig in den Federn.
Nachts kam noch etwas Wind auf und die Zeltwand schlug immer mal wieder. Da halfen dann die Ohrstöpsel und wir schliefen tief und fest bis uns die Sonne weckte die schon wieder gnadenlose Hitze verbreitete.
Bis Jasliq wollten wir fahren da dort ein Bahnhof war und wir mit dem Zug ein Stück überbrücken wollten.
Wieder hatten wir gute Straße und Rückenwind und es ging schnell voran. Unterwegs stoppten wir ein paar Pickups in der Hoffnung auf einen Lift. Doch es waren Russen die bei einer privat Rally teilnahem.
Nach der Fotosession gab es für uns Brot und Kekse und Wasser.
Den Ort hatten wir bald erreicht und versuchten herauszufinden wann der nächste Zug fährt. Abends um 18 Uhr wurden uns gesagt. Also gut machen wir Mittagspause und warten bis das Ticket Büro öffnet. Dann kam mal wieder massiver Streß auf da die Mädels im Büro es nicht schafften Anjas Daten aus dem Reisepass in den Computer zu tippen. Dummerweise hatten Sie schon mein Ticket ausgedruckt so konnten wir noch nicht mal weiterfahren ohne dieses zu zahlen.
Nach langem hin und her und mehreren Ausrastern unsererseits ging es dann plötzlich doch mit telefonischer Unterstützung.
Wir klärten gleich mehrmals ab das wir für die Fahrräder nichts extra zahlen. Hatten doch andere Reisende schon unsummen für den Fahrradtransport zahlen müssen. Der Zug lief ein und wir sprinteten zum letzten Wagen über die Gleise. Der Schaffner war gleich extrem sauer da die Bürotante Ihm gleich verklickerte das es nichts extra zu verdienen gab. Er schrie uns an dawei dawei, dabei wäre es viel schneller mit dem einladen gegangen wenn er mit angepackt hätte. Endlich war alles verstaut und die Fahrt ging los.
Der Zug hatte leider Endstation in Kungrad keine 200 km weiter. Aber immerhin ein Stück trostlose Wüste gespart. Im Dunkeln kamen wir an konnten aber in Ruhe unser Gepäck und die Fahrräder ausladen. Vorher machte ich noch ein Riesenfass auf da irgendein Depp die Becher unserer Thermoskannen geklaut hatte. Extrem sauer schrie ich den Schaffner an der wiederum im ganzen Wagen rumbrüllte. Natürlich tauchten die Becher nicht wieder auf was sehr ärgerlich für uns ist da es keinen Ersatz gibt.
Endlich wieder die Räder beladen ging es nun im dunkeln in die Stadt. Wir wollten das Bahnhofsgelände verlassen doch vor dem Zaun Hunderte von Menschen mit entsprechendem Lärm. Wir fragen sicherheitshalber einen Polizisten doch der sagte alles normal die warten nur auf den Einlass. Wir quetschten uns durch und suchten ein Hotel. Leider Fehlanzeige in dieser Stadt, bei uns würde man Dreckloch dazu sagen, gab es keines. Schließlich fragten wir an der Polizeistation und ein Junge wurde weggeschickt um eine Quartier auszumachen. Der war schnell zurück und ganz in der Nähe nahm uns eine anfangs nette Familie auf und überließ uns Ihr großes Schlafzimmer. Der älteste Sohn sprach leidlich Englisch und mit dem Ohne Wörter Buch konnten wir uns gut verständigen. Der Abend wurde noch lang denn die anderen Brüder kamen auch noch nach und nach.
Zum essen gab es eine gute Nudelsuppe mit Brot. Duschen war leider Fehlanzeige der alte LKW Reifen im Hühnerstall mit dem darüberhängendem Schlauch und dem aggresiven Hund nebenan war nicht Anjas Sache. So wuschen wir uns am Wasserhahn etwas ab und waren bald in den Betten. Nachts wurden wir von den Moskitos zerstochen die durch ein fehlendes Fenster hereinkamen.
Die Frau des ältesten Bruders hatte dann noch Anjas Unterhose geklaut wir wir am morgen feststellten. Die Stimmung nach dem aufstehen war plötzlich eiskalt und wir wussten nicht was los war. Beim Aufbruch dann kam die Mutter hinter uns her und verlangte Money money. Ok, wie viel denn fragten wir. Wir sollten 20000 Som zahlen was ungefähr 6,5 Euro sind. Viel zu viel für 2 mal Nudelsuppe mit Brot. Wir gaben dann 3 Euro und zogen stinksauer von dannen.
Wir wollten dann die Stadt Nukus erreichen und zogen zeitig los. Als wir auf die Hauptstrasse einbogen trafen wir James aus den USA der ebenfalls auf dem Weg nach Singapur ist. Die Verständigung war schwierig da sein englisch extrem schlecht zu verstehen war. Trotzdem wollte er mit uns mitfahren. Machte uns erstmal nichts aus denn Abwechslung auf der monotonen Strecke kann man gut gebrauchen. Der Junge sah recht abgerissen aus und dreckig von oben bis unten.
Dabei hatte er 25 Liter Wasser dabei wo er bestimmt mal einen Liter hätte abzweigen können zum waschen. Er wollte auch nicht gerne die Leute nach dem Weg oder um Wasser fragen wie sich nach einiger Zeit herausstellte obwohl er etwas russisch sprach. Außerdem hatte er nichts mehr zu essen und auch keine einheimische Währung da er an der Grenze kein Geld wechseln wollte. Also fütterten wir den Kerl den ganzen Tag durch. Dafür fuhr er bei mir dann andauernd im Windschatten da der Wind jetzt immer öfter von vorne kam. Trotz mehrfacher aufforderung wollte er nicht vorne fahren was mir doch zu denken gab. Wir hatten nicht genug geschlafen die letzte Nacht und auch die Temperaturen näherten sich der 50 Grad Grenze. Es war kaum auszuhalten und das Wasser rann literweise durch unsere Kehlen. Zur Mittagszeit legten wir eine längere Pause im Schatten von einer Baumgruppe abseits der Straße ein. Kaum hatten wir gegessen schlief unser James auch schon ein. Nach 30 Minuten wollten wir weiter und müde ging es wieder auf die letzte Etappe. Natürlich mußte es jetzt noch ein Plattfuß bei Anjas Hinterrad sein der uns bei sengender Hitze 20 Minuten Zeit kostete.
Mit allerletzter Kraft erreichten wir dann Nukus und suchten ein Hotel.
Die bekannten aus dem Lonely Planet waren nur Siffbuden und wir suchten weiter. Etwas die Straße hinauf fanden wir ein nagelneues Hotel natürlich mit gesalzenen Preisen. Doch der Manager sprach Englisch und nach zähen Verhandlungen zogen wir ein. Ein wahrer Glücksfall wie sich dann herausstellte. Er half uns bei der Geldbeschaffung und beim Geldwechseln organisierte für uns eine Busfahrt nach Buchara und will uns morgen persönlich zum Busbahnhof bringen.
Da machte es uns auch nichts aus etwas mehr für das Hotel zu zahlen.