Wir haben die Türkei erreicht und sind schon in Edirne. Nach mehr als 2200km und ungezählten Höhenmetern war es ein verdammt geiles Gefühl an der Grenze zur Türkei zu stehen und es mit dem Fahrrad bis hierher geschafft zu haben.
Vorher hatten wir aber noch einige Herausforderungen zu meistern. Galt es doch das zentrale Gebirge Bulgariens zu überwinden. Mit 700 Höhenmetern der niedrigere der beiden Pässe Richtung Türkei. Das wissen leider auch die LKW Fahrer und so hatten wir oft brenzlige Situationen zu überstehen. Oft wurden wir brutal in den Graben gedrängt sonst wären wir überfahren worden. Der Pass verlangte uns alles ab denn auf den letzten 5 Kilometern müßen 300 Höhenmetern überwunden werden. Oft half nur noch schieben. Auf dem Gipfel gönnten wir uns ein Festmahl was wir uns auch redlich verdient hatten. Danach dachten wir es geht flach hinüber in die Türkei. Weit gefehlt. Immer wieder gab es kleine Anstiege die in der Summe auch ziemlich schlauchten. In den Dörfern herrschte oft eine fast postapokalyptische Stimmung und aus den leeren
Fensterhöhlen der verlassenen Häuser starrte uns noch die kommunistische Vergangenheit klagend an.
Die wenigen Menschen die hier noch leben versuchen sich mit einem kleinen Garten und etwas landwirtschaft am Leben zu erhalten. Für uns ging es noch einmal hinauf auf 300 Höhenmeter und wir fanden den schönsten Wildcampingplatz in Bulgarien mit weitem Blick über ein Tal.
Am nächsten Tag wollten wir die Türkei erreichen und waren entsprechend motiviert.
Aber es gab noch einmal alle Widrigkeiten eines Radleralltags. Grottenschlechte Strassen heftige Anstiege Gegenwind und brutale LKW Fahrer. Es sollte der bisher härteste Tag unserer Reise werden. 110 km bei 2200 Hm und 12 h im Sattel. Total ausgelaugt erreichten wir Edirne und wurden noch von Hunden angefallen und Strassenkinder versuchten unser Gepäck zu stehlen. Hotels in Edirne Stadt sind sehr hochpreisig und so fuhren wir schon im dunkeln aus der Stadt bis wir ein bezahlbares Hotel gefunden hatten. Wir gönnen uns einen Tag Pause dann geht es weiter nach Istanbul.
Anjas Zahnfeen in Pleven
Abendstimmung beim wildcampen.
Oft waren wir auch nicht viel schneller.
Mittlerweile brennt der Lorenz heftig.
Da müssen wir zum Glück nicht drüber.
mit endlosen menschen und fahrzeuglosen Strassen.
Kilometerlange LKW Schlangen auf beiden Seiten der Grenze.
Der erste Reiseradler seit Wochen auf dem Weg nach Deutschland.
Edirne ist nach 8 Jahren nicht
mehr wiederzuerkennen. Die kleine beschauliche Stadt von damals
ist zu einer lauten und von Touristen überlaufenen Großstadt geworden.