ANJA: Von einer ruhigen Nacht auf dem Camping in Veliko Gradiste ging es morgens weiter immer die Donau entlang Richtung Osten.Ziel war ein ruhiger Fahrtag vielleicht mal auf den nächsten Camping mit einer heissen Dusche. Doch weit gefehlt.
Von weitem hörten wir schon die Arbeiter, die auf dem Camping ein Boot mit der Flex auseinander schnitten. Nein danke. Es war noch so früh und wir hatten starken Rückenwind. Das nutzen wir aus und fuhren an diesem Tag noch bis Donji Milanovac. Nach einiger Sucherei fand sich ein Appartment zum annehmbaren Preis. Im Supermarkt fanden sich Kottelet und Kartoffelpü (grausam) . Der Hunger drückts rein. Am nächsten Morgen hatten wir eine super Abkürzung geplant und mehr als 500 Hm zu bewältigen. Warum soll man Serpentinen bauen, wenns auch gerade über die Berge gehen kann? Der gemeine Serbe an sich macht es sich da sehr einfach. Wir schoben und schoben unsere Fahrräder den Berg hinauf und schworen uns endlich mal was von der Ausrüstung auszusortieren. Zum Teil jetzt schon geschehen.-)) Fast ganz oben auf dem Berg konnten wir wieder fahren. Wir sahen viele Kohlemeiler, alte Bauernhäuser und die Menschen winken und grüssen uns freundlich zu. Auf dem Berg war ein Dorf mit Dorfplatz und wir machten erstmal Rast. Was sich später als goldrichtig herausstellte. Als Erstes wurden wir wieder von einem Rudel Hunde verfogt. Da es aber glücklicherweise schnell bergab ging hängten wir die Meute ab. Normalerweise fahren wir dann langsam oder bleiben stehen. Dann hören die Köter auf uns nachzurennen und wir können in Ruhe langsam weiterfahren. Womit wir gar nicht gerechnet hatten war der Abstieg auf der anderen Seite. Der schon schlechte mit Schlaglöchern übersäte Asphalt wandelte sich zur Mountainbikepiste. Fast immer stehend und Schlaglöcher umfahrend fuhren wir so noch über 12 km zum nächsten Achtung:Camping. So langsam sollten wir es mal begreifen. Ausser einem verwesenden Hund im fortgeschrittenem Stadium an der Reception war niemand da. Auch kein Duschhäuschen oder Ähnliches. Also weiter. Wind kam auf, gefühlt aus allen Richtungen. Wir fragten in einem kleinen Dorf nach Wasser um dann wieder wild campen zu können. Wir wurden an einen Brunnen geführt und es war das beste Wasser, welches wir bisher getrunken hatten. Einige km weiter hatten wir ein Plätzchen für unser Zelt gefunden. Wir schoben die Räder 200 m auf eine kleine Lichtung. Als ich schon das Zelt aufbauen wollte, verneinte Peter. Irgendwas stimmt mit dem Platz nicht.Was denn? fragte ich. Ich weiss nicht. Unruhig ging er hin und her. Nach langem zögern sagte er, wir fahren weiter! Ob es die nahe Strasse war oder auch die vielen dornigen Sträucher….wir wissen es nicht. Aber wir hatten ausgemacht, wenn einer von uns sich nicht wohlfühlt aus der Intuition heraus wird darauf gehört Wir fuhren bis nach Nekotin. Fanden ein schönes Zimmer mit wifi und gingen abends in ein Restaurant mit Grill jeder 300 gr. Fleisch und Pommes verputzen. Genau die richtige Intuition! finde ich. Ich hatte ja am Vortag mein Erlebnis, nachdem ich schon ein Zimmer bei 2 alten Leutchen angeschaut hatte. Aber die Enge, und die nach Katzenpisse stinkende Bude liessen uns nach über 85 km und hundemüde trotzdem weitersuchen.Mit Erfolg wie es sich später herausstellte.
Hallole,
viel Spass in Bulgaria. Ist doch schon etwas anderes als Ungarn und Serbien.
Und VORSICHT auf den schlechten Strassen.
Nichtdestotrotz: Weiterhin viel Spass und schöne Erlebnisse in dem noch sehr ursprünglichem Land. Dann gehts ja ab in die Türkei.
Grüße -von der Arbeit 🙁
Matthias